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Das Zuhören

Ich halte mich für einen guten, weil empathischen, wie auch geduldigen Zuhörer. Mit der nötigen Zeit und Ruhe

Doch Irgendwann hat es wohl auch der geduldigste Zuhörer satt, ausschließlich der seelische Mülleimer für andere zu sein. Weshalb ich inzwischen stark auswähle, wem ich geduldig zuhöre und bei wem ich mich, wenn ich merke, es fühlt sich für mich nicht gut an, möglichst bald höflich verabschiede.

Nahe Freunde werden bei mir immer ein offenes Ohr finden. Das würde ich nicht einmal davon abhängig machen, ob sie mir im Gegenzug ebenso aufmerksam zuhören.

Bei lockeren Bekanntschaften sieht es schon anders aus:
ich hatte kürzlich wieder einen Fall, traf eine sehr entfernte Bekannte auf dem Flur und machte den fatalen Fehler, freundlich zu grüßen und stehen zu bleiben.

Da habe ich deutlich gespürt, wie ihr Monolog, darüber, wie schlecht es ihr doch geht, ein ungutes Gefühl bei mir hinterlassen hat.

Im Prinzip war ich zu höflich und geduldig, hätte mich schon eher verabschieden sollen, jedoch war es tatsächlich schwer, überhaupt zu Wort zu kommen.

Ich fand dann doch eine Lücke und zog mich freundlich zurück. Sollte ich die betreffende Person in nächster Zeit noch einmal treffen, winke ich freundlich aus der Ferne :)

Wie geht es euch mit dem Zuhören?
Und gibt es Menschen in eurem Umfeld, die euch geduldig zuhören, wenn ihr einmal Redebedarf habt?

Kommentare

  • Schönes Thema. Ich halte mich auch für einen guten Zuhörer. Ich bin aufmerksam bei der Sache und merke mir auch (fast) alles. Und merke dann natürlich auch, wenn beim nächsten Mal was anderes erzählt wird (kommt öfters vor, als man denkt.)

    Ansonsten geht es mir genauso wie Dir, ich habe bei vielen keine Lust mehr zuzuhören. Wenn ich merke, dass kein Interesse für mich vorhanden ist, dann habe ich auch überhaupt keine Muße, von mir was zu erzählen. Das steuere ich dann aber auch gezielt.

    Dann gibt es die, die immer von ihren gleichen Sorgen erzählen und keine Änderung herbeiführen. Dann die, die nur negativ eingestellt sind. Manchmal leihe ich ihnen mein Ohr, in letzter Zeit immer weniger und sage gerade mal Guten Tag. Ich frag diese Leute auch nicht mehr, wie es geht.

    Früher habe ich niemals ein Gespräch von mir aus beendet. Irgendwie konnte ich das nicht. Das habe ich geändert. Und es gelingt mir ganz gut.

    Habe ich Leute, die mir zuhören? Ja, zwar nicht sehr viele, aber ein, zwei gibt es schon. Allerdings trage ich mein Herz auch nicht auf der Zunge, meine Sorgen und Nöte mache ich mit mir selber aus. Mein Mann hört mir immer zu. Und mein Sohn auch.

  • Ach liebe @Enjoythesilence, @Nethi,

    Ihr schreibt hier Eure Erfahrungen auch gleich für mich mit! :-)
    DANKE, genau so halte ich es auch!
    Ich habe keine Lust mehr auf das ewig gleiche Gesudere.
    Inzwischen kann ich mich sehr gut zurückziehen. Ich glaube, von den meisten wird das auch verstanden.
    Liebe Grüße!

  • Oh ja, das kenne ich auch.
    Ich mache auch das meiste mit mir aus und erzähle nicht gleich den Kollegen, dass ich etwas Kopfweh habe oder mir gerade mal was Privates aufs Gemüt schlägt.
    Situationen wie Nethi sie beschreibt, die kenne ich zu genüge. Ein guter Zuhörer zu sein ist nicht immer für einen selbst gut. Man wird schnell zur Kummerkasten-Tante. Und auch merke, dass ich aus solchen Gesprächen (wobei es eigentlich eher Monologe sind) immer mit Unwohlsein rausgehe. Also halte ich mich zurück, was auch nicht immer hilft. Es gibt Menschen, die selbst den Wink mit dem Zaunpfahl - "Ich habe gleich ein wichtiges Telefonat " - "Ich muss das bis heute Mittag fertig haben" (meist stimmt das sogar) - nicht verstehen und munter weitererzählen.
    Zum Zuhören habe ich meinen Partner :)

  • Mir geht es da ähnlich.

    Ich halte mich auch für eine gute Zuhörerin.

    Das wurde mir auch schon ein paar Mal gesagt.

    Ich merke, dass mir Leute gerne etwas erzählen und mir auch schnell persönliches anvertrauen.

    Das freut mich, aber es kann dann auch schnell ich Richtung Kummerkasten abdriften..

    Ich vertraue mich erst jemandem an, wenn ich mich sicher fühle,

    oder das Gefühl habe mein Gegenüber nicht zu belästigen.

    Wirklich erzählen mag ich nur bei anderen guten Zuhörern,

    die mich ausreden lassen

    und gedanklich nicht gleich wieder nur bei sich selbst sind.


    Vor Kurzem hab ich bei der Arbeit vorgeschlagen, eine Kasse zu eröffnen.

    Jedes Mal, wenn jemand das 💩-Wort benutzt, solle er einzahlen. 😉

    Ich fand es nämlich einfach so heftig wie oft sich über etwas/jemanden aufgeregt wird, oder wie häufig rumgejammert wird.

    Ich frage mich warum man das tut. Geht es dabei einfach nur darum Aufmerksamkeit zu bekommen? Geht es einem wirklich besser, wenn man jemanden damit womöglich runterzieht?


    Unerträglich finde ich auch stumpfe Monologe.

    Derjenige, der sich erleichtern konnte,

    hat wahrscheinlich noch das Gefühl ein tolles Gespräch geführt zu haben. 🙃

    Viele Menschen merken wirklich nicht, oder ignorieren,

    welche Körperhaltung man einnimmt oder, ob man überhaupt Blickkontakt hält.

    Es wird einfach drauf losgequatscht...


    Das strengt mich sehr an, und dabei entlädt sich mein Akku schnell.

  • Das Zuhören heute mal noch von einer anderen Seite beleuchtet:
    Ich habe die gute Erfahrung machen dürfen, dass ich gerade dadurch, dass ich dem Gespräch aufmerksam gefolgt bin, die Gemeinschaft noch auf eine Idee bringen könnte, die, wenn sie klappt, meine Position in der Angelegenheit erfolgreich zurücklässt. Eine gute Erkenntnis, dass es durchaus Vorteile haben kann, ein guter Zuhörer zu sein :)

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