Liebevoll abgenzen (als sensibler Mensch)
Nachfolgendes erscheint mir nicht nur für Empathen/HSP hilfreich, sondern ebenso für Introvertierte, die oftmals Anteile Hochsensibler Menschen in sich zu tragen scheinen.
Die Fragen: ‚Wie kann ich lernen, mich besser abzugrenzen?’ und ‚Wie kann ich mich besser schützen?’ gehören zu den häufigsten Fragen, die von Hochsensiblen gestellt werden. Diese Fragen sind für jeden Menschen, der sinnvoll und erfolgreich leben möchte, sehr spannend. Für Hochsensible sind sie oft überlebenswichtig, zumindest wird dies oft so empfunden, weil die eigene Beeinflussbarkeit und geringe Belastbarkeit als Hindernis empfunden wird, um die eigenen Ziele zu erreichen und selbstbestimmt und frei zu leben.
https://www.zartbesaitet.net/informationen-fur-hsp/liebevoll-grenzen-setzen/
Wie gelingt es euch, freundlich Nein zu sagen?
Habt ihr das schon immer gekonnt, oder habt ihr mühsam lernen müssen, in eurer Mitte zu bleiben?
ich bin gespannt auf eure Antworten.
Kommentare
Bei mir immer noch ein aktuelles Thema, allein schon, weil mir selbst in einem Kurs, in dem es um verschiedene Persönlichkeitstypen ging, geraten wurde, zunächst einmal nicht Ja zu sagen
Mir Bedenkzeit zu erbitten.
Auch habe ich einmal irgendwo gelesen, dass es weitaus einfacher sein kann, zunächst einmal ein Nein zu geben, was man später immer noch in ein Ja verwandeln kann.
Gut komme ich manchmal zurecht, wenn ich zwar nicht Ja sage, aber eine für mich machbare Alternative anbiete.
Wie gelingt euch eine freundliche Abgrenzung?
Das ist ein immer aktuelles Thema, glaub ich.. Bedenkzeit erbitten ist gut, vor allem, wenn man - weil man eben so gestrickt ist - vor einer Antwort in der Regel auch sehr viel zu bedenken hat!
Als sensible Person gibt es vieles, das einen kurz- oder längerfristig aus der Bahn bringen kann, daher finde ich immer gut, genaue Infos zu haben, worum es überhaupt geht.
Weshalb ich Sätze wie "hast du am x.x. schon was vor?" ganz schrecklich finde.. und die ganzen Antworten, die ich dann im Kopf habe, kann ich so nicht rauslassen.. (geht dich einen piep an; glaubst du, ich habe nie was vor, weil ich wenig erzähle?; brauchst du mich den ganzen Tag und wenn ja, wofür? denkst du, ich habe automatisch Lust auf das, was du von mir willst, wenn ich nichts vorhabe? zählt me-Time zu "etwas vorhaben"? etc pp...)
Ich versuche es daher zunächst mit Informationsgewinnung: worum genau geht es? wer ist dabei? wie lange ist vorgesehen? gibt es Alternativen?
Und dann versuche ich mir den simplen und doch so schweren Satz anzugewöhnen: "Bis wann brauchst du Bescheid, ob das bei mir klappt?"
Die Variante mit der Alternative finde ich auch sehr gut. Manchmal fällt es mir schwer, gerade genau zu fühlen, was ich eigentlich will - oder auch nicht. Daher ist das meist Punkt 1: was möchte ich, wozu habe ich Lust, was wäre ein für mich möglicher Kompromiss..?
Damit bin ich in letzter Zeit ganz gut gefahren. Dann kann ich auch die Zeit zusammen genießen, ohne zu schnell überreizt zu sein.
Es ist aber work in progress...
Bei welchen Gelegenheiten fällt es dir besonders schwer mit dem Abgrenzen?
Nebenbei und allgemein : Du machst so viele tolle Themen auf, leider bin ich so laaangsaaam im Reagieren und Formulieren. Oft fällt es mir auch schwer, zu theoretisch über einzelne Sachen zu sprechen, am konkreten Beispiel wird es für mich oft greifbarer..
Liebe Louise,
deine Frage
Möchte ich direkt mit ja, sicher! beantworten
Leider kenne auch ich diese Denkweise meines Umfeldes:
sie unternimmt nichts/wenig, ist zu Hause, also hat sie Zeit ohne Ende. Und im Urlaub mag das sogar stimmen, was wiederum von mir hätte kommuniziert werden dürfen..
Geht man allerdings von einer normalen Arbeitswoche aus, so war ich ja schon die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt, mit meiner Energie zu haushalten. Da brauche ich zum Feierabend und leider auch oftmals am Wochenende ganz dringend Zeit für mich und die Möglichkeit, mir diese Zeit selbst einzuteilen, um wieder Kraft für die nächste Woche zu schöpfen. Das hat lange gedauert, dies für mich zu erkennen. Weshalb ich seit ein paar Jahren für ausreichend Erholungszeiten für mich sorge. Während der Pandemie tatsächlich ein Kinderspiel. Wobei ich sagen muß, zur Zeit des Lockdowns drohte dann selbst mir ab und an die Decke auf den Kopf zu fallen. Da hätte ich mir ein besseres Netzwerk gewünscht.
Denn ich habe auch schon festgestellt: umgeben mit den richtigen Menschen kann ich durchaus auch in Gesellschaft Energie gewinnen. Diese Erkenntnis finde ich ganz wunderbar. Jetzt darf ich nur noch lernen, diese Erkenntnis mit den Betreffenden zu teilen und darauf zu hoffen, dass es ihnen mit mir ähnlich geht
Vielen Dank auch für Dein Kompliment zu den Themen, die ich hier bisher eröffnet habe.
Diese sind tatsächlich zunächst einmal möglichst allgemein gehalten, damit durch den Thread verschiedene Gesichtspunkte angesprochen werden und der Themenstrang immer wieder genutzt werden kann, ohne, dass ein konkreter Fall auserzählt wäre.
Du fragst, bei welcher Gelegenheit mir das Abgrenzen besonders schwer fällt und meine Antwort wäre: bei Menschen, die ich sehr mag und die ich dann enttäusche, wenn ich sie vertrösten muß. Doch es sollte auch nachvollziehbar sein, dass der Umgang mit mir weit mehr Spaß macht, wenn ich über die nötige Energie verfüge