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Sich selbst der wichtigste Mensch im Leben sein

bearbeitet September 2022 in Zwischenmenschliches

.. die Menschen um einen herum trotzdem nicht vergessen.


Das übe ich seit einer Weile und kann inzwischen Erfolge vermelden 😀

Erstaunlicherweise bin ich ausgeglichener, wenn ich zuerst nach mir selbst schaue und danach, was ich brauche.

Niemand weiß so gut wie ich, was mir gut tut!


Auch wenn es manche Menschen ebenfalls gut mit mir meinen und das Beste für mich wollen.


Wenn ich mich wohl fühle, weil ich ausreichend für mich sorge, kann ich ganz anders auf meine Mitmenschen zugehen.


Es gab eine Zeit, da habe ich mir sehr gewünscht, Menschen um mich zu haben, die mich glücklich machen.


Ich für meinen Teil habe erkannt, dass es so nicht funktioniert. Das tut viel zu sehr weh, etwas von anderen zu erwarten und es dann nicht zu bekommen.


Ich genieße es inzwischen, etwas für mich zu tun. Und einige Unternehmungen können allein sogar besser sein, als zu zweit oder gar in einer Gruppe.


Das soll jetzt nicht heißen, dass ich nur noch allein unterwegs bin.

Denn witzigerweise ziehe ich plötzlich Menschen an, gerade weil ich für mich allein stehe.


Und die Zeit, die ich dann mit anderen verbringe, erlebe ich viel bewußter und kann Gemeinschaft - vor allem die selbst ausgewählte - wieder viel besser genießen.

Diese Erfahrung wollte ich hier doch gerne teilen.

Geht es jemandem von euch ähnlich?

Kommentare

  • Das sind sehr schöne Erfahrungen, liebe Enjoythesilence,

    die ich bestätigen kann, weil sie eben auch meine eigenen Erfahrungen sind.

    Was mir auch wichtig ist, neben der Dringlichkeit, mir selbst der wichtigste Mensch im Leben zu sein,

    ist, mich selbst gut einschätzen zu können. Die Expertin bin ich bestensfalls selbst, ich weiß, was ich mir zutraue und was nicht. Ja, andere mögen es oft gut meinen, aber sie gehen nicht in meinen Schuhen. Sie kennen Ausschnitte aus meinem Leben und wissen vielleicht ansatzweise, wo ich stehe, wie es mir geht. Aber sie stecken im wahrsten Sinne des Wortes eben nicht in meiner Haut!

    Selbstkenntnis ist mir ein wichtiges Anliegen - so wie auch Selbstwirksamkeit!

  • Ich unterschreibe. Und danke für eure Erfahrungsteilung.

  • Und die Zeit, die ich dann mit anderen verbringe, erlebe ich viel bewußter und kann Gemeinschaft - vor allem die selbst ausgewählte - wieder viel besser genießen.


    Ich möchte dazu ergänzen:

    Es hilft mir sehr, im Hier und Jetzt zu bleiben. Mich möglichst nicht woanders hinbeamen zu wollen, sondern den Moment zu genießen.

    Das mußte ich erst für mich lernen.
    Auch, aus einer gewissen Opferrolle herauszukommen und selbst der Schmied meines Glückes zu sein.
  • Gern möchte ich dieses spannende Thema mal wieder in Erinnerung rufen :)

  • Danke fürs Hocholen dieses Threads, liebe @Enjoythesilence :)

    Das ist insgesamt ein sehr spannendes und auch sehr essenzielles Thema... für die einen mehr, die anderen vielleicht weniger... und auf jeden Fall sehr individuell.

    Für sich selbst verantwortlich sein - in Beziehung zu sich selbst zu sein - das eigene Wohlbefinden selbst erzeugen... und sicherlich noch viel mehr.

    Schade, dass diese wichtigen Inhalte oftmals im Leben "untergehen"... wäre doch eine tolle Sache, das auch schon Kindern in kindgerechter Aufbereitung mitzugeben?

    Auf der anderen Seite: alles, was man selbst lernt, ist wahrscheinlich sicherer eingeprägt?

    Naja, egal zu welchem Zeitpunkt: sich selbst der wichtigste Mensch sein, ist für mich die Basis.
    Leider gerate ich in Gesellschaft immer wieder von meinem Weg ab... verliere den Kontakt zu mir...

    Nunja, Erkenntnis ist der nächste Schritt zur Besserung? ;)

  • ich fühle mich oft minderwertig in der Umgebung von Extrovertierten. bin froh um dieses Forum.

  • Glaube, das Thema, welches mich seit gestern Nachmittag mal wieder beschäftigt, passt im Grunde auch hier dazu:

    ich beobachte in letzter Zeit ein gewisses Dilemma darin, mir einerseits selbst genug zu sein im Gegenzug, mich mit der Gemeinschaft/Familie zu verbinden.
    Das finde ich schade, bin ich doch endlich so weit, mich nicht mehr aus Sorge um Ablehnung anzupassen.

    Doch offenbar kann oder möchte nicht jeder in meinem Umfeld mit dieser Veränderung von mir umgehen. Das finde ich insofern schmerzlich, als dass es sich um Menschen handelt, die mich schon immer in meinem Leben begleiten.

    Ich lerne also (über einen relativ langen Zeitraum) endlich so zu sein, wie ich bin und mein Umfeld reagiert teilweise mit Irritation und Rückzug.

    Wie wenn ich tatsächlich nicht auszuhalten wäre und mich all die Jahre zu Recht angepasst hätte.

    Irgendwie grade eine bittere Erkenntnis.

  • Hmmm... Anpassung ist für unsere sozialen Gruppen wahrscheinlich die "einfachste" Variante... so nach dem Motto: alle machen brav mit...?

    Individualität hat da manchmal nicht viel "Platz" darin... :/

    Ok, wenn alle mitmachen, hat es den Vorteil, dass es läuft.

    Nur - was ist, wenn einzelne dabei "unter die Räder kommen"?

    Daher kann ich Dich bestens verstehen... das ist eine bittere Erkenntnis: "Du bist Du und das ist genau richtig und wichtig" - aber andere kommen damit nicht klar... :/

    Diese Dynamik und unterschwelligen Entwicklungen in Gemeinschaften und Familien kann oft eine Herausforderung sein.

    Mein "Fell" ist für sowas nicht geschaffen - aber die "totale" Anpassung ist auch nicht mehr meins...

  • @Enjoythesilence

    Ganz ähnlich geht es mir auch in letzter Zeit mit meiner Familie.
    Ich habe das Gefühl, sobald ich ein bisschen für mich einstehe, stoße ich direkt auf enormen Widerstand.
    Mich zu erklären bringt nichts, mich entschuldigen möchte ich nicht, weil ich nur Grundbedürfnisse für mich einfordere.
    Und im Endeffekt glaube ich, werde ich dem Widerstand wohl irgendwann nachgeben - weil es auf der Gegenseite auch keinen wirklichen Willen gibt, auf Dauer an ein paar kleinen Stellschrauben zu drehen, damit es für mich einfacher ist.

    Im Endeffekt bleibt bei mir auch das Gefühl zurück, ich sei "nicht auszuhalten" und "zu viel" - obwohl wirklich alles, was ich verlange ist, mal eine Weile meine Ruhe zu haben. Gut, in der Hinsicht bin ich wohl eher "zu wenig" als "zu viel" - aber das klingt auch nicht schön.
    Ich soll immer da sein, immer verfügbar - unkompliziert - und wehe es geht mir mal schlecht, weil es ja allen anderen schon schlecht geht.
    Und manchmal denke ich, es bleibt für die meisten Menschen in meinem Umfeld wirklich "nicht viel/genug übrig", wenn ich einfach komplett ich selbst sein dürfte.

  • Es ist wirklich verrückt, wie mir in diesem Forum immer wieder Gedanken und Worte eines Menschen begegnen, der mich eine kurze Zeit in meinem Leben begleitet hat, der aber vor einem halben Jahr den Kontakt leider komplett abgebrochen hat....

    Mir ist ein Zitat von ihm im Ohr, das gut in diesen Thread passt: "Ich mach mich selbst zum Hobby." Ich habe lange über diesen Satz nachgedacht, hielt ihn lange Zeit für super-egoistisch (wie im Übrigen auch andere Verhaltensweisen dieses Mannes), aber mittlerweile - auch dank dieses Forums - verstehe ich es so, wie er es sicher gemeint hat. Und ich verstehe auch, warum er den Kontakt abgebrochen hat - Stichwort "Grenzen ziehen". Andererseits bin ich mit mir selbst im Reinen, nichts falsch gemacht zu haben. Verrückt, wie das Leben manchmal so spielt....

  • Interessant, da haben wir vermutlich eine ähnliche Erfahrung gemacht @Naoko

    „Warum wir egoistischer sein sollten“

    Hier ein wie ich finde aufschlussreiches Video (auf Englisch von School of Life).

  • @Enjoythesilence Ich habe mir gerade das Video angesehen, werde es vermutlich dann und wann nochmal tun. Vermittelt ein gutes Gefühl. "Intelligent selfishness" - das hat was 👍

  • @Naoko
    "Ich mach mich selbst zum Hobby" ist wirklich ein interessanter Satz - irgendwie gefällt mir das auch, weil ich oft Probleme habe, Leuten zu beschreiben, was ich eigentlich so tue in meiner Freizeit. Das sind aber halt ganz, ganz viele verschiedene Dinge zu ähnlichen Anteilen, von denen ich oft glaube, dass Aussenstehende sie komisch finden könnten. Und dann sage ich lieber, dass ich am Wochenende "nichts" gemacht habe : D.

    @Enjoythesilence
    Das Video ist auch interessant. Da es irgendwie so komisch tief in mir verankert ist, immer anderen helfen zu müssen, muss ich mir auch immer wieder selbst einreden, dass ich am besten helfen kann, wenn es mir selbst gut geht - was wiederum heißt, dass ich vielleicht nicht immer bei jeder Kleinigkeit zur Hilfe eilen kann und stattdessen mein eigenes Wohlbefinden und meine eigenen Grenzen etwas mehr in den Mittelpunkt rücke.
    Aber es ist auch total schwer, das durchzuziehen.

  • @Smilla Ja, die nervige Frage, was man am Wochenende so gemacht hat 🙄 Morgen ist es ja wieder so weit 😉 Meine Antwort war da auch schon Mal kurz und knapp: "Gelebt!" Weil die Wahrheit entweder eh nicht verstanden wird, eh wahrscheinlich nicht mal interessiert und ich zudem dann viel zu viele Buchstaben verbrauchen müsste.

  • Meine Antwort war da auch schon Mal kurz und knapp: "Gelebt!"

    @Naoko

    👍🥂🤣❤️

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