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Woran erkennt ihr einen introvertierten Menschen?
Das frage ich mich tatsächlich immer wieder, ob und wie man gezielt Intros erkennen kann?
Ist es doch zunächst die Art der Energierückgewinnung, die uns ausmacht.
Für nicht ausgeschlossen halte ich es daher, auf Intros zu treffen, die gern und viel reden (bevorzugt in 1:1 Gesprächen) oder durchaus auch im Freizeitpark anzutreffen sind
Wie sind eure Erfahrungen?
Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen machen Introvertierte aus, die sich im Alltag erkennen lassen?
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Kommentare
Lieben Dank für Deine Fragen zu diesem sehr bedeutsamen Thema
Es ist ja schon erkennbar, dass es nicht "die" Introversion gibt... sondern eben in vielfältigen Ausprägungen. Mal mehr, mal weniger... und in allen möglichen Kombinationen. Was es dann sicherlich an manchen Stellen nicht gerade einfach macht, Introversion zu erkennen.
Vielleicht kommt auch noch dazu, dass man sich als Intro vielleicht auch Extro-Merkmale "antrainieren" kann?
Die von Dir genannte Form der Energiegewinnung steht für mich ziemlich zentral im "Mittelpunkt"
Mal sehen, was sonst noch so auftauchen wird?
Ergänzende Frage zur Energiegewinnung bei Intros:
Ist das eigentlich irgendwie durch Medizin und/oder Psychologie (etc.) "anerkannt"/erforscht, dass Intros eher ihre Energie durch Alleine-Sein gewinnen?
Also ich für mich kanns bestätigen - jedoch erfahre ich im Austausch mit anderen Menschen immer mal wieder, dass jene Form der Energiegewinnung nicht "normal" sei. Die Überzeugung, nur in Gesellschaft könne man die eigenen Akkus aufladen, hält sich hartnäckig...
Nunja, wenn ein Intro seine Akkus durch Alleine-Sein auflädt, entspricht dies wahrscheinlich nicht der "Norm" - aber ist trotzdem so und nur weils anders ist, ist es in meinen Augen nicht unmöglich, oder?
Möglicherweise finden wir ja auch heraus, es gibt kein ersichtliches Erkennungsmerkmal von und für Intros
Und man darf vielleicht auch berücksichtigen, dass schüchtern zu sein etwas anderes ist als introvertiert zu sein.
Gute Frage @wind_und_wellen
ob es medizinisch erforscht ist, dass wir Introvertierten unsere Energie durch Alleinzeit zurückgewinnen.
Was meines Wissens erforscht wurde, dass die Introversion eine schnellere Erschöpfung durch äußere Reize mit sich bringt.
Da erscheint es zumindest sinnvoll, sich in einer ruhigen Umgebung wieder zu erholen. Dies müßte dann aber ja tatsächlich nicht zwingend allein sein.
Lass dir das nicht einreden. Selbst wenn man es nicht von der Sichtweise Intro-Extro her betrachtet, so ist doch wohl jeder Mensch individuell. Auch in der Form, wie man sich von einem überwältigenden Tag erholt.
Zum zuletzt erwähnten Aspekt möchte ich folgendes sagen: Mir ist mal gesagt worden "Der Mensch ist nicht gemacht, um allein zu sein." Zu der Zeit war mir "introvertiert " noch nicht wirklich ein Begriff, geschweige denn, dass ich wußte, dass ICH introvertiert bin. Resultat aus diesem sicherlich gut gemeinten Rat war eine "Beziehung", die nicht einmal diese Bezeichnung verdient hatte, die mich Jahre meines Lebens und mein Selbstwertgefühl gekostet hat und an der ich teilweise heute - nach mittlerweile sieben Jahren - dann und wann immer noch knabbere. Zu einem großen Teil nur, weil ich dachte, ich bin "falsch", weil ich gerne Zeit allein verbringe. Verrückt!
@Enjoythesilence
Ich habe da mal eine sehr witzige Erfahrung auf einer Party gemacht: Ich erinnere mich grob, dass ich irgendwie in einer Gruppe stand, realtiv ruhig war und da schon Blickkontakt zu einem Typen hatte, der auch merkwürdig vor sich hinlächelte - ich fühlte mich ein wenig beobachtet.
Dann ging es darum irgendein Spiel zu spielen (was ich auf Parties meist zusätzlich megastressig finde) - und ich habe mich wohl extrem schnell da raus gezogen. Jedenfalls kam der Typ danach zu mir an, lachte und meinte nur so: "Du bist auch introvertiert oder?" : D
Das fand ich schon sehr krass, ich dachte erst, er hat mich beobachtet, weil er ein bisschen creepy ist, aber scheinbar war er nur dabei, zu erkennen, dass ich auch introvertiert bin. Wir haben uns dann ein wenig unterhalten, aber mehr ist daraus auch nicht geworden. Fand das Ereignis an sich aber irgendwie total interessant.
Ansonsten, weiß ich nicht, ob ich introvertierte Menschen so direkt erkennen würde. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand extrem zurückhaltend/schüchtern ist, versuche ich immer, ein bisschen auf die Person zu achten, sodass sie nicht komplett im Gewusel untergeht. Aber das ist ja eher was offensichtliches und muss nicht zwingend mit Introversion zu tun haben (obwohl ich mir vorstellen kann, dass gerade jüngere Intros auch eher schüchtern rüber kommen?).
Vielleicht erkennt man Introversion daran, dass man zwar nicht komplett verschüchtert in der Ecke sitzt, aber eher ruhig für sich ist - sich vielleicht lieber Dinge erstmal in Ruhe betrachtet, bevor man irgendwo rein stürzt? Hm, komisch, dass es wirklich so schwer zu erklären ist.
Ich könnte mal zusammenfassen, wie Menschen mich beschreiben:
Ich wirke meistens entspannt, bin sehr ruhig, aber wenn ich was sage ist es entweder gerade wichtig oder etwas unerwartet lustiges.
Und die meisten anderen quasseln halt einfach drauf los und lassen auch ihren Emotionen freien lauf, so wie ich das beobachte : D.
@wind_und_wellen
Gute Frage zu der Erforschung - vielleicht suche ich mal danach .
Finde es ehrlich gesagt andersrum komisch - also für mich ergibt es überhauptkeinen Sinn, seine Akkus in Gesellschaft aufzuladen. Zum Aufladen muss ich mich doch ausruhen und das kann ich nunmal am besten alleine (oder eben in ruhiger Gesellschaft!) .
Aber normal ist ja auch wie immer Ansichtssache.
Mir so richtig gesagt, dass es unnormal sei, dass ich Alleine sein muss um mich zu erholen, hat noch niemand. Aber so richtig ist das Verständnis glaube ich dennoch nicht da und ich glaube manche Menschen denken: Ich will alleine sein = es geht mir schlecht = ich brauche Gesellschaft/also jemanden der mir auf die Pelle rückt und mich ständig fragt, was los ist. Obwohl ja das Gegenteil der Fall ist und so nur ein Teufelskreis entsteht.
@Naoko
Ja, ich denke auch, dass es ein großes Problem ist, dass Menschen eingetrichtert wird, sie bräuchten um jeden Preis Gesellschaft. Also: Nicht falsch verstehen, ich denke das auch. Aber ich glaube als Intro ist es viel wichtiger passende Beziehungen zu haben und nicht einfach irgendwelche. Wenn ich mich einfach mit irgendwem umgebe laugt mich das eventuell einfach nur aus und ich habe am Ende gar nichts davon.
Wenn ich schon mit jemandem Zeit verbringe, möchte ich mich darauf freuen (soll ja auch möglich sein : D) und nicht schon vorher gestresst sein, einfach weil ich denke, ich muss das machen, weil es "normal" ist.
Du bist auf jeden Fall nicht "falsch"! Gut, dass du hergefunden hast
@Smilla
Ja, diese Art zu Denken "Gesellschaft = Akkus aufladen = alles wieder gut" ist wirklich ein Teufelskreis für Intros... und für mich war es hilfreich, zu erkennen, dass ich in dem Punkt deutlich anders bin.
Die Sache mit der "Norm"... ja, ein wunder Punkt... denn es hat für mich etwas von "das Starke setzt sich durch" - oder: "die Mehrheit siegt"... also: denjenigen, die mitmachen können, kann nicht viel passieren. Die, die "anders" sind, laufen Gefahr, unter die Räder zu kommen...
Umso schöner Dein Erlebnis auf der Party, dass eine "verwandte Seele" Dich erkannt hat
@Enjoythesilence und @Naoko
Neee, einreden lass ich mir seit einiger Zeit nicht mehr viel... aber aus jenen Zeiten, in denen ich noch nicht wusste, was eigentlich los ist, wirkt leider noch sehr viel nach.
Dieser soziale Druck, wie man sich zu verhalten hat und was "gut" ist, macht mir immer noch zu schaffen...
"Der Mensch ist nicht gemacht, um alleine zu sein"... mag sein, dass das in Urzeiten ein Überlebenskriterium war - nur in der Gruppe hat man eine Chance.
Gegen "Gruppe" und "soziales Verhalten" ist ja nichts einzuwenden - nur die Folgen, wenn man "anders" ist, sind irgendwie "asozial"... nich schön...
@wind_und_wellen
Ich kenne das Gefühl vor allem auch so, dass ich denke viele Freundschaften = Sicherheit. Man ist Teil eines "Rudels", man ist im Ernstfall nicht alleine. Aber ich glaube, das ist eine Angst, die in unserer heutigen Gesellschaft gar nicht mehr so wirklich eine Daseinsberechtigung hat, wie viele andere Urängste auch.
Ich meine, natürlich, wenn du viele Freunde hast, hast du mehr Unterstützung, vor allem moralische. Aber du musst nicht sterben, wenn du keine (oder nicht "genug") Freunde (im direkten Umfeld) hast. Und wenn dir diese Gesellschaft eben mehr Energie raubt als gibt, hast du als Intro dann eben in heutiger Zeit vielleicht einfach keinen wirklichen Vorteil dadurch.
Wobei es sicher auch möglich ist, als Intro ein festes Umfeld zu haben, das einen nicht völlig auslaugt (wäre vielleicht auch mal ein interessantes Thema zu schauen, wie das möglich wäre - ich kanns mir grade kaum noch vorstellen, weil mich irgendwie jeder soziale Kontakt nur noch total aufwühlt).
Ihr sprecht mir alle dermaßen aus der Seele! Um es mit Sid aus "Ice Age" zu sagen: "Ihr seid die krasseste Herde, die mir je begegnet ist." ❤️
@Smilla Ja, gut, dass ich hergefunden habe. Und gut, dass ich vor gut einem Jahr endlich herausgefunden habe, dass ich introvertiert bin! Und wisst ihr was? Ich bin froh, es zu sein!!!
Um aber beim Thema des Threads zu bleiben: Ich denke, man muss einen Menschen schon ein bisschen länger kennen, um ihn als introvertiert zu identifizieren - eben wegen der auf den ersten Blick vorhandenen Ähnlichkeit mit Schüchternheit. Deshalb finde ich dein Erlebnis @San
Da war der Finger zu dick 😆
Ich meinte: Deshalb finde ich dein Erlebnis @Smilla auf der Party schon ungewöhnlich. Bliebe die Frage, ob man evtl. Extrovertierte leichter auf den ersten Blick erkennt?
@Smilla
Keine Frage - uns sind die "Mechanismen", die hinter diesem "Gesellschafts-Anspruch" stehen, (teilweise) bewusst. Es ist ja auch irgendwie "typisch intro", sich Gedanken darüber zu machen
Zu wissen, was gut für mich ist und was nicht und das aus mir selbst heraus und eben nicht, weil andere mir etwas "aufdrücken" wollen, was nicht zu mir passt, ist schon mal sehr hilfreich.
Ja, die Menschen sind sehr individuell - und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass da auch noch andere Bedürfnisse sind, die eben durch ein gesellschaftliches Miteinander befriedigt werden können...
Was mich eben so auf die Palme bringt, ist der Umstand, dass viele Menschen meinen, alle müssen gleich sein... gleiche Gedanken, Gefühle, Handlungen, Meinungen, Bedürfnisse... und das ist eben nicht der Fall.
Daher bin ich für mich aus diesem reaktiven Verhalten, mich anderen gegenüber zu erklären, ausgestiegen, sobald mir bewusst wird, dass ich auf Unverständnis stoße. Blöd nur, wenn es Situationen sind, wo ein Aussteigen unangenehme Konsequenzen hat...
Daher stellt sich auch für mich die Frage im Alltag, wie "bereit" mein Gegenüber für das Thema "Introversion" ist? Aber das führt wahrscheinlich zu weit von der Ausgangsfrage weg...
Wow, der Thread hat sich ordentlich entwickelt, während ich introvertiert den ersten Advent gefeiert habe. Freut mich!
Ich glaube übrigens gar nicht mal, dass es weniger Introvertierte als Extravertierte gibt.
Sehe das Persönlichkeitsmerkmal eher auf einem Spektrum. Wobei sich die Mehrheit da wohl um die Mitte herum bewegt. Bei ganz wenigen deutlichen „Ausschlägen“ zum äußersten Rand.
Sind Extros leichter zu erkennen? Gute Frage.
Ich würde mal sagen: ja, durchaus. Da wo sie sind, ist vorne
Und jetzt im Ernst (und Spoileralert):
Nein, ich glaube, weder Introversion noch Extraversion läßt sich auf Anhieb sehr sicher erkennen.
Mich würde z.B: auch nicht jeder für introvertiert halten.
Aber es gibt Hinweise
@Naoko
Ja, ich fand die Begegnung auch irgendwie total merkwürdig. Im Nachhinein finde ich wirkte es so, als hätte er sich kurz vorher extrem über Introversion informiert nur um dann zu testen, ob er in einer Gruppe so jemanden erkennen kann : D .
Naja, da es ja auch ein Spektrum ist, würde ich sagen bei Extros ist es auch mal so, mal so. Ich kenne z.B. schon Leute, die direkt jedem alles über ihr Leben unter die Nase reiben, extrem laut sind etc. - da würde ich schon sagen, die sind extrovertiert.
@wind_und_wellen
Ja, ich finds auch anstrengend, wenn man das Gefühl hat, das Gegenüber versteht nicht oder will nicht verstehen.
Manchmal habe ich auch Sorge, dass es so rüber kommt, als wollte ich mich einfach nur wichtig machen. Ich war schon immer etwas stur, eher so ein "Esel", der sich gar nicht mehr bewegt, wenn man ihn zu irgendwas zwingen/überreden möchte. Das hat dazu geführt, dass ich sehr viele Dinge einfach nicht so mache wie der Durchschnitt. Und da denke ich mittlerweile schon, vielleicht kommt es so rüber, als wäre ich absichtlich "anti". Dabei schaue ich nur sehr genau danach was ich möchte und was ich selbst für richtig halte.
Ich bin auch oft einfach müde davon, mich für alles, was irgendwie nicht "normal" ist erklären zu müssen.
@Enjoythesilence
Ich glaube auch, dass es gar nicht so wenige Intros gibt, wie man denken mag - genau, ein Spektrum eben.
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass man viele Intros nie zu Gesicht bekommt oder dass sich manche einfach besser an die lautere Gesellschaft angepasst haben (ist ja auch nicht für jeden gleich anstrengend).
Ich höre auch immer wieder Leute die jammern, dass sie hier und dort gar nicht unter Leute gehen wollen aber irgendwie denken, sie müssten es aus irgendwelchen Gründen.