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Um Hilfe bitten

Das scheint wohl tatsächlich eine meiner Baustellen zu sein: mir Hilfe zu holen, wenn ich allein nicht mehr weiterkomme.
Doch wie geht das eigentlich, jemanden um Hilfe zu bitten? Möchte ich doch niemandem unnötig zur Last fallen. Jeder hat schließlich seinen Alltag zu bewältigen, eigene Termine, ein familiäres Umfeld, das ebenfalls Aufmerksamkeit benötigt und dann möchte ich ja nicht die Zeit von jemand anderem verplanen, nur, weil ich es allein nicht hinbekomme.

Wann und wie bittet man also am besten um Hilfe?
Wie würdet ihr gern um Eure Hilfe gebeten werden?

Hilfe ;)

Kommentare

  • bearbeitet Dezember 2023

    Ich frage definitiv nur ungern bzw. erst dann, wenn ich überhaupt nicht alleine zurecht komme.

    Wann und wie? Ich frage einfach, aber überlege mir natürlich vorher gut, ob es für die Person nicht vielleicht unpassend bzw. zeitlich zu belastend wäre. Weiterhin versuche ich das "Geben und Nehmen" zu berücksichtigen. Wenn ich weiß, dass ich bereits schon mal und weiterhin helfen würde, fällt mir das Fragen um so einfacher. :)

    Deine zweite Frage verstehe ich nicht ganz. ;) Jeder fragt da sicherlich unterschiedlich.

  • @Eagle

    Ist das vielleicht auch typisch introvertiert, dass man sich überlegt, ob und wann es für die hilfegebende Person passt? Deinen Zeilen entnehme ich in jedem Fall, dass du dir da ebenfalls Gedanken drüber machst und eher nicht von jetzt auf gleich Hilfe einforderst.

    Um meine Frage zu verdeutlichen, wie man selbst vielleicht gern um Hilfe gebeten wird, habe ich einmal ein paar Formulierungen aufgeschrieben:

    Ich brauche deine Hilfe.
    Kannst du mir bitte helfen?
    Darf ich dich um deine Hilfe bitten?
    Ich müßte mir mal von dir helfen lassen.
    Kann ich auf deine Hilfe hoffen?

    Ich empfinde sie in der Intensität unterschiedlich. Mal eher aktiv, mal passiver.

    Vielleicht würden die eher fordernden, aktiven Varianten eher zum Ziel führen?

    Wichtig finde ich persönlich ebenfalls, dass sich Hilfe geben und nehmen ein wenig die Waage hält. Oder wenn dies nicht geht (weil man zwei linke Hände hat ;) man doch zumindest die nötige Reaktionszeit einräumt.

  • Ich kann beide Fragen mit eher "ich weiß es nicht" beantworten. Denn ich denke, dass es nicht unbedingt etwas mit Introversion zu tun haben braucht. Mir erscheint es eher nachvollziehbarer, dass es mehr mit Empathie zu tun hat, denn man denkt in so einem Fall nicht nur an sich sondern auch an die Person gegenüber. ;)

  • Einen hab ich noch:
    Hättest du in den nächsten Wochen einmal Zeit, mir zu helfen?

    Ich glaube, diese Variante gefällt mir am besten.

  • Huhuuu @Enjoythesilence und @Eagle und @all o:)

    Ein sehr bedeutsames Thema! <3

    Und es ist wohl kennzeichnend für (uns) Intros, sich da viele Gedanken zu machen. Auch der Versuch, erst mal alleine klar zu kommen.

    Kreative und ganz vorsichtige Frage: würde etwas dagegen sprechen, andere Personen "einfach" zu fragen?
    Ohne vorher viele Gedanken durchzugehen?

    Einfach fragen - mit dem Wissen, dass es vielleicht auch nicht passt?

    Meine "Sorge" besteht darin, aufgrund von zu vielen Gedanken, nicht zu fragen... und somit vielleicht eine Chance "zu vergeben"?

  • bearbeitet Dezember 2023

    Huhuu to you o:)

    Ich denke nicht, also da spricht sicherlich nichts dagegen. Weniger Gedanken dazu zu machen, ist bestimmt ebenfalls nicht verkehrt. ;) Außerdem kann man sich im Zuge des gemeinsamen Schaffens ebenso darüber freuen, zusammen etwas Zeit zu verbringen.

    Ein Beispiel? Ich war neulich mal bei einem Umzug innerhalb der Familie dabei und habe die Zeit sehr genossen, auch wenn es vorranging ums Helfen ging. :)

    LG, Eagle

  • Interessante Aspekte, die ihr hier noch mit einbringt @wind_und_wellen und @Eagle

    Vor allem auch, dass man, je nachdem, welche Art von Hilfe benötigt wird, dadurch ja auch Zeit miteinander verbringen kann.

    Ich habe keine Vorstellung, warum es mir so schwer fällt, um etwas zu bitten. Vielleicht mußte ich es in der Vergangenheit selten? Oder ich war der Meinung, alles allein zu schaffen. Sind mir Bitten abgeschlagen worden? Ich gehe da mal in mich, woran es liegen könnte. Inzwischen merke ich jedenfalls, dass ich dann und wann an die Grenzen meiner Kapazitäten und Fähigkeiten komme. Und es effektiver ist, mir Hilfe zu holen.

  • Ein sehr interessantes Thema - mir geht es auch so, dass ich ungerne um Hilfe bitte. Erst mal selbst probieren. Bei mir liegt es -so schätze ich mich zumindest ein - vor allem daran, dass ich dann kommunizieren muss, meine Problemlage erklären muss. Das war schon so, als ich ein Kind war. Lieber selbst machen und nur im Notfall um Hilfe bitten.
    In der Arbeitswelt muss ich allerdings aufpassen - wer selten um Hilfe bittet (weil z. B. einfach zu viele Aufgaben erledigt werden müssen) gerät schnell in die Überlastung. Hier habe ich mittlerweile gelernt, Grenzen zu ziehen - Nein sagen und Aufgaben abgeben.

  • @Enjoythesilence

    Hilfe ;)

    glückwunsch, hat doch ganz wunderbar geklappt. ich würde sagen: übung macht den meister :) also ganz im ernst: wenn es einem schwer fällt, hilft es meiner meinung nach, in niederschwelligen situationen - wie z.b. hier in diesem wunderbaren forum - zu üben. und sich über die erfolge bewusst zu werden. und dass es gar nicht weh tut ;)
    einerseits kann ich den empathischen ansatz gut nachvollziehen. damit meine ich das sich gedanken machen, inwiefern es für den anderen gerade passt oder ob es vielleicht zu viel ist/überfordern würde. andererseits bin ich, wenn es darum geht, um hilfe zu bitten, definitiv auch ein verfechter von: einfach machen. meine persönliche meinung: wir sind alle erwachsen und es ist eine frage, kein befehl (der vermutlich ohnehin nicht funktionieren würde). jeder hat sich selbst gegenüber eine gewisse verpflichtung, sich auch gut um sich selbst zu kümmern. es ist nicht meine aufgabe, immer für andere mit zu denken (wer bin ich, dass ich ihnen die fähigkeit dazu abspreche?!?). wenn es nicht passt, möge der-/diejenige bitte entsprechend reagieren und den mund aufmachen, dass es gerade (heute, morgen, diese woche) eben nicht reinpasst. für mich ist das mittlerweile eine form von respekt, dem anderen das zuzutrauen.

    und gleichzeitig kenne ich meine pappenheimer und habe mir bei bestimmten personen angewöhnt, meiner konkreten frage einen hinweis vorauszuschicken. also bevor ich eine frage/bitte formuliere, erinnere ich uns beide daran: "ich hab eine frage, es ist eine ja/nein-frage. und ich möchte betonen, dass nein eine absolut legitime antwort ist!" denn leider, leider, leider tun sich ganz viele menschen immernoch so unglaublich schwer damit, nein zu etwas zu sagen. und das obwohl es das zusammenleben manchmal so viel einfacher machen würde, weil man dann klar und deutlich kommuniziert, was man möchte und was eben nicht. für mich ist das die einzige möglichkeit, dass bedürfnisse auch wirklich berücksichtigt werden können. ein ja aus angst vor einem nein hilft mir persönlich leider gar nichts :p
    aber ich schweife ab. zurück zu deiner frage:

    Wie würdet ihr gern um Eure Hilfe gebeten werden?

    ich glaube, mir ist das vollkommen egal. ich sollte verstehen, worum es dem anderen geht, das wäre wichtig. aber in der regel frage ich dann sowieso nach den details, um das zu erfahren, was für mich relevant ist.
    auf arbeit z.b. finde ich es super hilfreich, einer anfrage die gegenfrage hinterherzuschieben: wofür brauchst du das / wie dringend ist das / wartest du darauf? einfach nur, um die tatsächliche bedeutung zu verstehen. oft verfallen menschen in hektik, um etwas zu liefern, das dem anfragenden eigentlich auch nächste woche gereicht hätte. priorisieren finde ich wichtig. um sinnvoll priorisieren zu können, braucht es i.d.r. ein paar details. und manchmal lösen sich probleme dann schon beim darüber reden (natürlich nicht immer).
    was ich nicht mag, sind menschen, die sich grundsätzlich nur melden, wenn sie was wollen. da reagiere ich zuweilen dann etwas genervt bzw. ich reagiere dann einfach auch gar nicht mehr.
    .
    insgesamt gehöre ich auch zu der kategorie, die wenig bis gar nicht um hilfe fragt. delegieren im job / sinnvolle arbeitsteilung unter den jeweils verantwortlichen klammere ich da mal aus; das tue ich regelmäßig.
    meine motive beim nicht-um-hilfe-fragen sind allerdings andere als die bisher genannten: ich möchte keine hilfe, weil ich jemand bin, der gerne probleme löst. ich mag die herausforderung. mir wurde erzählt, dass einer meiner frühen sätze in der kindheit war: "lass mich, ich will selbst denken." das setzt sich bis heute fort. deshalb reagiere ich auch eher gereizt, wenn mir jemand hilfe überstülpen will, um die ich gar nicht gebeten habe.
    und dann gibt es noch die andere situation, in der ich grundsätzlich um hilfe fragen würde/könnte, ich aber bewusst darauf verzichte, weil ich keine lust auf die konsequenzen habe. z.b. weil ich keine lust habe, leute um mich zu haben. manchmal entscheide ich mich bewusst für die option, ein problem nicht zu lösen (=auf hilfe zu verzichten), anstatt den preis zu zahlen, dafür ständig jemanden um mich zu haben.
    alles hat immer vor- und nachteile. für mich geht es im leben viel darum, diese gegeneinander abzuwägen und zu entscheiden, welche vorteile einem wichtig genug sind, um die nachteile dafür in kauf zu nehmen.

  • @Raya

    Danke für all die wunderbaren Aspekte, die du zu unserem Austausch in deinem aktuellen post beiträgst.

    Vor allem diesen Punkt möchte ich herausgreifen:

    einfach machen. meine persönliche meinung: wir sind alle erwachsen und es ist eine frage, kein befehl .. jeder hat sich selbst gegenüber eine gewisse verpflichtung, sich auch gut um sich selbst zu kümmern. es ist nicht meine aufgabe, immer für andere mit zu denken.

    Schön auch einer deiner frühen Sätze aus der Kindheit:

    "lass mich, ich will selbst denken."

    :)

    Ja, genau, Hilfe ungefragt übergestülpt zu bekommen, läßt einen gern einmal mit dem Eindruck zurück, es nicht allein zugetraut zu bekommen.

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