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Hochsensibilität

Ich hätte gedacht, wir haben hier schon längst wieder einen Thread zum Thema Hochsensibilität - habe aber gerade keinen finden können. Sollte er euch irgendwo begegnen, gebt gern Bescheid :)

Nach meinen Beobachtungen geht der Wesenszug Hochsensibilität öfter einmal mit der Introversion einher.

Ich persönlich empfinde es so, dass ich aufgrund meiner sensiblen Seite viel mehr Außenreize aufnehme, die verarbeitet werden wollen, was mich zusätzlich erschöpft zurückläßt.

Ich lerne seit ein paar Jahren - um die hochsensible Eigenart wissend, meine Grenzen besser zu schützen. Bestenfalls nicht sofort Ja zu sagen. Mir Bedenkzeit einzuräumen, möglichst planvoll und strukturiert an Aufgaben heranzugehen, für die ich die nötige Zeit einplane - falls möglich.

Es gibt seit gestern einen Onlinekongress zum Thema Hochsensibilität, bei dem ich mich angemeldet habe, in der Hoffnung, noch ein paar neue Erkenntnisse für mich in den Alltag mitnehmen zu können.

Vielleicht ist die Veranstaltung für euch ebenfalls interessant?

Kommentare

  • Hallo, hier, ja.. ! :-) Danke für das Aufgreifen des Themas! Momentan macht mir das wieder sehr zu schaffen, diese Kombination...
    Versuche auch alles mögliche, meine Grenzen zu schützen, für mich zu sorgen etc.. leider ist es gerade sehr schwer. Irgendwann wäre ich gerne so eins mit mir, dass ich das besser nach außen vertreten kann. Es ist besser, als es zwischendurch schon war, aber durch das detaillierte Befassen mit Situationen z.B. finde ich es verdammt schwer, sich nicht dauernd in Frage zu stellen.
    Man nimmt ja oft nicht nur offen geäußerte Kritik wahr, sondern durch den Raum wabernde Vibes, und mir persönlich fällt es gerade schwer, nicht immer in Rechtfertigungszwang zu verfallen oder mindestens mit einem schlechten Gefühl zurückzubleiben, wenn ich gegen die "gesellschaftliche Erwartung", um es mal so pauschal zu titulieren, verstoße, ..mal wieder (*Kopfschüttel-Vibes empfangend).
    Ja, mein Selbstwert war schonmal besser. Seufz.
    Vielen Dank für den link, den schau ich mir mal an!

  • Habe gerade gesehen, dass das Ganze schon vorbei ist.
    Es würde mich interessieren, wie du die Veranstaltung fandest? Habe auch gesehen, dass es sehr in die spirituelle, schamanische Richtung geht. Findest du dich da wieder?

  • Liebe Louise,

    freut mich, dass das Thema Hochsensibilität auch bei dir Anklang findet.
    Wenn der Kongress nun auch bereits vorbei ist, so bleibt das Thema bei manchen von uns ja trotzdem präsent und es lohnt sicherlich ein Austausch darüber.

    Seitdem ich von dem weiten Bereich der (Hoch)sensibilität erfahren habe, komme ich tatsächlich schon besser klar damit, scheinbar mehr zu spüren und mitzubekommen, als die Mehrheit meines Umfeldes. Gekoppelt mit der Introversion sorge ich seither besser für mich. Versuche, mir Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, Alleinzeit vor Veranstaltungen einzuplanen, generell zu planen, wenn dies möglich ist. Ich brauche bestenfalls eine gewisse „Vorlaufzeit“. Ich kann ab und an spontan, bin darin aber oftmals weder besonders gut, noch fühle ich mich damit wohl. Erst heute wieder festgestellt: es gibt wenige Menschen, die einfach unangekündigt an meiner Türe klingeln könnten und ich würde ihnen öffnen. Aber das ist ein anderes Thema :)

    Der Kongress war sehr vielfältig und in der Kürze der Zeit konnte ich glaube gar nicht alles komplett aufnehmen, was vielleicht noch wichtig oder interessant gewesen wäre.

    Mitnehmen konnte ich für mich Folgendes:

    Alles darf durch mich hindurch. Aber ich halte es nicht fest.

    Das Wort Trigger kann man mit Aktivierung ersetzen. Die Aktivierung ist der Schlüssel: wo ist etwas in mir eingeschlossen, was jetzt raus darf?

    Gehört alles, was Du wahrnimmst zu Dir?
    Was überlagert?
    Was ist Ablenkungsmanöver?
    Worum geht es wirklich?

    Was ist die große Gabe in mir?
    Grenzen ziehen und Mauern bauen kostet Kraft!
    Durchlässigkeit bringt Klarheit und Entspannung

    Außerdem fand ich die Überlegung spannend, ob nicht vielleicht alle Menschen hochsensibel geboren werden und erst mit der Zeit gegenüber ihrer Umwelt „abstumpfen“.

    Ich persönlich könnte mir sogar vorstellen, dass die Anzahl der Hochsensiblen gar nicht mal so klein ist, sondern, dass nur die Meisten von dem Phänomen nichts wissen und in einer anderen Richtung nach Antworten suchen.
    Ähnlich wie bei der Introversion.

    Du fragst, ob ich mich in der spirituellen Richtung des Kongresses wiederfinde und die Antwort lautet: ja, durchaus :) Allein schon deshalb, weil es zum nachdenken anregte.

  • liebe @Enjoythesilence ,
    danke für die inspiration zum thema hochsensibilität.
    der verlinkte onlinekongress scheint zwar nicht so ganz meine persönliche wellenlänge zu sein, aber umso mehr würde ich mich über weiteren austausch zum thema hier freuen :wink:
    auch mich beschäftigt der hochsensible wesenszug in letzter zeit wieder etwas mehr, sowohl gedanklich, als auch emotional.
    @Enjoythesilence und @Louise, wenn ich eure beiträge richtig deute, verbindet ihr mit der hochsensibilität v.a. das aufnehmen von mehr außenreizen und stimmungen/vibes (?)
    das kenne ich von mir selbst auch, und gleichzeitig würde ich das noch nichtmal als mein vordergründigstes merkmal benennen. nicht zuletzt deshalb meine frage an die hochsensiblen in unseren reihen (und die, die welche kennen, die welche kennen...): wodurch nehmt ihr hochsensibilität im alltag war? was sind wesenszüge, verhaltensweisen oder fähigkeiten, die ihr der hochsensbilität zuschreibt?
    ich freue mich sehr auf eure anschauungen! :blush:

  • Hallo,
    erstmal danke liebe @Enjoythesilence für deine Antwort zu der online-Veranstaltung. Grundsätzlich hab ich auch so eine Sperre, wenn es zu esoterisch wird (nicht böse gemeint). Aber da ich, wie man so schön sagt, "vielseitig interessiert" bin, finde ich unterschiedliche Anschauungen, Lebensentwürfe... etc.. erst einmal spannend.
    Man kann sich ja aus vielen Dingen einzelne Erkenntnisse rausziehen und trotz aller Unterschiede irgendwo Verbindung zu anderen spüren.
    Zu dieser Durchlässigkeit möchte ich glaube ich auch (wieder?) mehr hin.
    Ich finde es bemerkenswert, dass es dir besser geht mit der HSP-Erkenntnis, das war nach dem ersten großen Aha bei mir auch so. Und über die anderen oben von dir gestellten Fragen denke ich immer noch nach.. mittlerweile weiß ich grob, wo ich hinmöchte, aber die Umsetzung fällt mir schwer.
    Das mag aber an momentanen persönlichen Umständen liegen, privat und beruflich. Da lässt sich gerade grundsätzlich nicht so viel ändern..

    Liebe @Raya,
    deine Beiträge haben mich berührt, und die Hochsensibilität drückt sich bei mir in vielen verschiedenen Dingen aus.. bei den Außenreizen hat es ja auch schon von der Introversion her Überschneidungen. Es kommt auch denke ich drauf an, in welcher Phase ich gerade so bin.
    Körperlich ist es z.B. Empfindlichkeit auf Lärm, Gerüche, grelles Licht, unbequeme Kleidung, Mißachtung meiner persönlichen Distanzzone...
    Seelisch macht mir zu schaffen, wie zwischenmenschlich manchmal miteinander umgegangen wird (da muss es nicht um mich gehen, oft ist es schlimmer, mitzubekommen, wie andere schlecht behandelt werden), wie mit Tieren umgegangen wird, der Zustand der Welt, um es groß zu fassen.
    Und in meinem kleinen Leben fühle ich mich oft unverstanden und verletzt/verletzlich, manchmal kann ich die Grenzlinie leider nicht halten.. dann bin ich zusätzlich traurig über mein Unvermögen, mir nicht alles so zu Herzen zu nehmen.
    Es macht mich manchmal auch traurig, wenn ich merke, dass ich so schnell überreizt bin und dann auch an sich schöne Dinge anstrengend werden. Dass ich manchmal Leute vor den Kopf stoße, weil sie meine Wesensart nicht verstehen können oder wollen. Dass ich oft nicht aufrecht und selbstbewusst zu mir stehen kann und mich damit selbst im Stich lasse.
    Ich mag es sehr, draußen zu sein (obwohl Drinnie- haha), liebe Konzerte und Verbindung zu spüren über Songtexte und Musik, über Kunst und Kino, mache gerne was kreatives mit meinen Händen, mag Lagerfeuer und Sternenhimmel.
    Meine Lieblings-Verhaltensweise im Masken-Alltag ist glaube ich, unter dem Radar zu fliegen, wenn du weißt, was ich meine... leider zerrt man mich letzthin mit unter den Scheinwerfer, da behagt es mir gar nicht.
    Wenn es mir gutgeht kann ich gut für andere da sein, kümmere mich gerne, höre zu und baue auf. Wenn ich oder andere über meine Grenzen gegangen sind, hab ich dann nicht mehr viel zu geben und brauche Sozialbatterie-Ladezeit, bis wieder etwas geht.
    Das wars nur mal grob für den Anfang..
    Und wie ist es bei euch?

  • @Louise, vielen dank für deine antwort!

    deine Beiträge haben mich berührt

    oh, dankeschön :blush:
    .

    Ich mag es sehr, draußen zu sein (obwohl Drinnie- haha), liebe Konzerte und Verbindung zu spüren über Songtexte und Musik, über Kunst und Kino, mache gerne was kreatives mit meinen Händen, mag Lagerfeuer und Sternenhimmel.

    <3<3<3 danke, da erkenne ich mich wirklich sehr drin wieder ;)
    .

    Seelisch macht mir zu schaffen, wie zwischenmenschlich manchmal miteinander umgegangen wird (da muss es nicht um mich gehen, oft ist es schlimmer, mitzubekommen, wie andere schlecht behandelt werden), wie mit Tieren umgegangen wird, der Zustand der Welt, um es groß zu fassen.

    ja, das kenne ich auch gut. ich blende viele dinge regelrecht aus, weil ich sonst gar nicht damit klarkommen würde.
    was den empathie-aspekt angeht, hatte ich manchmal sogar den eindruck, ich nehme ein gefühl stärker wahr, als der betroffene selbst. was bei freude natürlich schön ist, bei nicht so angenehmen situationen aber umso anstrengender.
    .

    Dass ich oft nicht aufrecht und selbstbewusst zu mir stehen kann und mich damit selbst im Stich lasse.

    hmm, das gefühl kenne ich aus der vergangenheit auch gut. es ist nicht immer einfach, sich selbst ein guter fürstreiter zu sein. und das zu realisieren kann einen zusätzlich ganz schön traurig machen. mittlerweile verbiege ich mich weniger und versuche netter mit mir selbst umzugehen. allerdings nehme ich durch das sehr bewusste (er)leben meiner eigenarten auch fortwährend wahr, wie anders ich im vergleich zu meinem umfeld ticke. und das wiederum nährt das gefühl von einsamkeit...
    .
    habt ihr denn leute um euch, die euch ähnlich sind? braucht ihr das (nicht)?

  • Hallo @Raya, ja, definitiv brauche ich Leute um mich, die mir ähnlich sind..
    habe das teilweise familiär und die ein oder andere Freundin, aber nicht so direkt im Alltag greifbar. Daher freue ich mich auch, wenn z.B. im Forum etwas zu lesen ist, worin ich mich wiedererkenne.

    Das mit dem stärker empfinden als derjenige, um den es geht, kenne ich auch.. so ne Art Über-Empathie. Rege mich auch stellvertretend auf, manchmal nur um zu sehen, dass derjenige gar nicht so verletzt wirkt, wie ich es an seiner Stelle wäre.. irgendwie unnötig, aber das läuft ja nicht bewusst ab.

    Wie hast du es hinbekommen, für dich ein guter Fürstreiter (sehr schöne Bezeichnung) zu werden? Mir macht es momentan wieder mehr aus, was "die Leute" über mich denken, leider.. und dann fühl ich mich alleine, abgestempelt und unverstanden.

    Ich glaube, mir fehlen momentan Menschen, mit denen man mal von anderen für nerdig oder ungewöhnlich empfundene Dinge unternehmen kann, und dass auch mit Akzeptanz der Grenzen, die Unternehmungen für mich halt nun mal haben..

  • oh, das klingt sehr schön, @Louise, menschen in der familie zu haben, die einem ähneln und dadurch bestimmt auch einen gewissen rückhalt geben können. bei mir in der verwandtschaft würde ich wohl sagen "es ist kompliziert" :D aber ich habe mich damit arrangiert, in gewisser weise.
    mit der freundin, die zwar irgendwie existiert, aber im alltag halt doch nicht wirklich vorhanden ist, hadere ich noch immer. tut gut zu hören, dass andere da ähnliche rahmenbedingungen haben <3
    .

    Wie hast du es hinbekommen, für dich ein guter Fürstreiter (sehr schöne Bezeichnung) zu werden?

    hmm, über die frage habe ich etwas länger nachgedacht. ich denke, es ist ein langer prozess und es geht nur mit übung, übung und nochmal übung. kleine schritte machen, auch die kleinen erfolge würdigen und nicht zu streng mit sich selbst zu sein, wenn es dann halt doch mal nicht klappt. nicht jeder tag ist gleich und grade wenn man sich (noch) schwer damit tut, sind stressige zeiten keine gute voraussetzung, sich selbst nicht zu vergessen. also zumindest bei mir.
    was fremde denken war mir glaube ich schon immer relativ egal. worum ich mir eher gedanken mache, sind die leute, die mir wichtig sind. und ganz schlimm sind natürlich die, die ich beeindrucken will :|
    wenn ich merke, dass ich mir sorgen mache, dass etwas falsch angekommen sein könnte oder dass ich meiner meinung nach in der falschen schublade gelandet bin, versuche ich das (bei den leuten, die mir wichtig sind) in irgendeiner form anzusprechen. meistens hilft das nämlich um die ganze situation zu relativieren. sehr schön fand ich z.b. die rückmeldung von einem lieben menschen, der mir sagte (sinngemäß): "du neigst zum interpretieren in situationen, die für andere gar keine bedeutung haben bzw. wo sie sich gar keinen kopf machen, wie das was sie sagen oder nicht sagen vielleicht ankommen könnte. da steckt keine böse absicht dahinter, von daher ist es gut, wenn du das nochmal aufgreifst, wenn für dich in der situation etwas nicht gepasst hat."
    und es ist ja wirklich so, keiner kann dem anderen in den kopf schauen und niemand kann riechen, was mich verletzt oder auch nicht. es ist einfach zu viel verlangt, dass jeder auf jeden in jeder situation (und was damit vielleicht getriggert werden könnte) rücksicht nehmen könnte. deshalb ist es ungemein hilfreich, offen über so etwas zu sprechen. oder wenn das wirklich, wirklich keine option ist: zumindest selbst den realitätsfilter drüber legen, sich bewusst machen, dass das im ersten moment nur die eigenen gedanken, überlegungen und ängste sind und man gar nicht weiß, ja gar nicht wissen kann, ob oder was der andere sich gedacht hat.
    ich versuche mir klar zu machen: das ist deren thema. wenn sich jemand so dermaßen an etwas gestört hat (hätte), das ich gesagt oder getan habe, ist es deren verantwortung, mich darauf anzusprechen. und dann kann ich immernoch schauen, wie ich damit umgehen möchte. und bis dahin gilt für mich: ich versuche bestmöglich nach meinen eigenen werten und überzeugungen zu leben. ich bin ein rücksichtsvoller mensch und ich agiere so, wie ich es nach bestem wissen und gewissen für richtig halte. so falsch kann das eigentlich nicht sein. und falls es das doch mal wäre, dann braucht es einfach die rückmeldung von jemandem, damit man gemeinsam kucken kann, wie es anders aussehen könnte. sich ohne all das verrückt zu machen, hilft keinem und macht das leben nur unnötig schwer.
    .
    bei der anderen kategorie - den leuten, die ich beeindrucken will - versuche ich mir mantra-mäßig bewusst zu machen, dass mein handeln nicht meinen selbstwert bestimmt. selbst wenn es mir nicht gelingt, mich in gutem licht zu präsentieren, bin ich dadurch kein schlechterer mensch. dann hat es halt nicht geklappt, so what, passiert. es wird eine andere gelegenheit kommen, wo ich es wieder versuchen kann. und hey, ich hab es immerhin versucht! ich finde, das ist schon ganz schön viel und hat eindeutig meinen eigenen respekt und wertschätzung verdient.
    .
    ich erinnere mich gerade an einen tagebucheintrag von vor ein paar jahren. als es mir sehr schwer fiel, mir selbst das recht zuzugestehen, für mich und meine bedürfnisse einzustehen. ich fand es sehr interessant, dass mir dabei das grundgesetz geholfen hat... (hätte ich so vorher auch nicht vermutet).
    ...
    ich hab eben mal die seite gesucht und ein foto gemacht - ich versuch mal, das hier einzubinden, mal sehen, ob es funkioniert:

    was ich damit sagen will: ich glaube, es gibt nicht den einen weg, um sich selbst mehr anzunehmen und für sich da zu sein. aber es gibt viele kleine bausteine und letztendlich geht es nur darum, sich hier und da kleine brücken zu bauen, die einem den weg ebnen und einen daran erinnern, dass man sich selbst das wert sein darf. leicht fand ich es nie, aber ich versuche nach wie vor, jeden einzelnen versuch sehr zu schätzen. und das hilft.

  • bearbeitet November 2023

    Ich glaube, mir fehlen momentan Menschen, mit denen man mal von anderen für nerdig oder ungewöhnlich empfundene Dinge unternehmen kann, und dass auch mit Akzeptanz der Grenzen, die Unternehmungen für mich halt nun mal haben..

    @Louise , ich fühle so sehr mit dir! mir scheint, ich bin im moment in einer sehr ähnlichen situation...
    welch "nerdigen" dinge würden dir denn so vorschweben? (für mich fällt "nerd" übrigens eindeutig in die kategorie kompliment, und ist keinesfalls eine beleidigung ;) )

  • Danke @Raya für deine Erläuterung, und es tut mir leid, dass ich so lange mit antworten brauche..
    Ich bin auch dankbar, dass es Menschen in der Familie gibt, die einige Dinge, Situationen, Reaktionen.. nachempfinden können. Gegenbespiele waren und sind natürlich auch vorhanden.

    Du hast sehr Recht damit, dass niemand wissen kann, was in meinem Kopf so vor sich geht - leider und/oder gottseidank.. :-) Das ist gerade auch ein Lernfeld für mich, und ich weiß, dass es an mir ist, bestimmte Dinge zu kommunizieren. Diesen Satz mit "du neigst zum interpretieren.." habe ich tatsächlich in etwas abgewandelter Form auch schon gesagt bekommen.. Ich weiß auch, dass das so ist. Und mir geht diese Gedankenmacherei auch grade wieder total auf den Senkel.. Toll, dass du da schon einen Schritt weiter bist und es dir öfter gelingt! Dieses Wertschätzen der kleinen Schritte, nehme ich mir auch nochmal zu Herzen.
    Deine Posts bringen mich zum Nachdenken, ich danke dir!

    Nein, Nerd ist definitiv keine Beleidigung! Ich würde zum Beispiel sehr gerne mal ein wenig zusammen online zocken, besitze aber leider momentan nicht den notwendigen Rechner dafür und habe nicht wirklich Ahnung, da sich da auch vieles nicht in meiner Altersklasse abspielt.. aber, siehe das andere Thema mit dem Alter, ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen, welche Sachen ich mit Anfang 50 zu tun und zu lassen habe "weil man das so macht". Bei einigen Dingen würde ich eben gerne noch ausprobieren, ob sie zu einer neuen Lebenszeitbeschäftigung werden könnten.
    Manchmal fehlt es mir an einem Mitstreiter, der ähnlich tickt und beispielsweise an Unternehmungen nicht noch zwanghaft ein "irgendwo was trinken gehn" anhängen muss, weil ihm sonst was fehlt. Mir genügt dann meist die Unternehmung, und dann muss/möchte ich den Tag ausklingen und die Batterie laden lassen. Und das nicht erklären müssen, jedesmal..

  • @Louise

    Manchmal fehlt es mir an einem Mitstreiter, der ähnlich tickt und beispielsweise an Unternehmungen nicht noch zwanghaft ein "irgendwo was trinken gehn" anhängen muss, weil ihm sonst was fehlt.

    Definitiv sollten wir einen „Intro-Stammtisch“ eröffnen :)

    Genau das: wissen, wann es (einem) reicht und sich nicht erklären brauchen, weil der andere versteht. Das tut so gut.

  • @ Luise
    "irgendwo was trinken gehn" - genau das hält mich auch von Unternehmungen ab.
    Bin übrigens ein "Zocker" im Netz und offline und auch am Tisch (Brettspiele - die auch schon mal 4 Std. dauern. Und alternsmäßig hab ich dir was voraus ;)
    Im Moment spiele ich online "Klondike", da muss ich nicht viel interagieren- spiele auch nur wenn ich Zeit habe.
    Offline tatsächlich Rollenspiele sowas wie Gothic oder Skyrim oder Elex.
    Vor ein paar Jahren habe ich Spieletreffen für mich entdeckt, da kommen zwar viel Menschen zusammen (auch mal über 50), aber die wollen alle nur spielen - da braucht´s keinen Smalltalk - und wer müde ist oder wenn ich genug Input hatte - einfach ins Bett gehen. Da muss man nichts erklären, da gibt's auch keine "komischen" Kommentare am nächsten Morgen.

  • Ja, das tut wirklich gut, wenn man in diesen Punkten sich zur Abwechslung mal nicht erklären muss. Danke @Enjoythesilence und @Feykir! Das Wort "Stammtisch" triggert mich zwar bisi, aber sich zusammentun finde ich schonmal sehr gut :-)
    Oh ja, Spieletreffen können sicher auch was Gutes sein, Brettspiele mag ich auch.. da müsste ich mal schauen, was im Südwesten so geboten wird..
    Es beruhigt mich auch sehr, dass anscheinend doch ein paar Leute in meiner Altersklasse hier sind.. von den genannten Spielen habe ich leider keinen Plan, aber da schau ich mir mal was an und auch ein paar Tips aus dem Videospielthread!
    Spiele hauptsächlich Konsole, da in der Anschaffung gebraucht günstiger als Rechner.. und finde Spiele gut, die nicht hauptsächlich aus Kämpfen bestehen.

  • hallo @Louise ,

    es tut mir leid, dass ich so lange mit antworten brauche..

    mach dir keinen kopf! wie du siehst: mir geht es genauso, und ich vermute, ganz vielen anderen hier auch ;) auch wenn der eigene anspruch manchmal (meistens?) höher ist, lass es uns doch einfach so sehen: jede antwort ist ein geschenk, ganz egal, wie lange sie ist und wann sie eintrudelt <3
    .

    Deine Posts bringen mich zum Nachdenken, ich danke dir!

    sehr, sehr gerne! danke für die liebe rückmeldung :blush:
    .
    so schön, hier immer wieder leute mit gemeinsamkeiten zu treffen. liebe grüße an alle nerds ;)
    mein absolutes lieblingsspiel - aber nur in dieser wunderbaren pixelgrafik - mein superheld link mit der zuckersüßen zipfelmütze
    https://nintendo-online.de/snes/artikel/review/14142/the-legend-of-zelda-a-link-to-the-past
    .
    ein schönes wochenende euch allen!

  • oh sorry, der spiele-link hätte wohl eher in den anderen thread gehört als zum thema hochsensibel o:)

  • bin heute über dieses video gestolpert:

    ich find es eigentlich ganz nett gemacht, muss aber auch zugeben, dass ich mir vom titel her etwas mehr in richtung des intensiven fühlens erhofft hatte. vielleicht habe ich da aber auch einfach eine falsche annahme, dass das eigene intensive fühlen - also ganz unabhängig von anderen - primär auf das stichwort hochsensibel zurückzuführen ist.
    wahrscheinlich ist es am ende auch ganz egal, in welche schublade es gehört. die challenge ist wohl eher, es anzunehmen als es richtig zu labeln...

  • „Je mehr ich mich selbst annehme, umso besser geht es mir“ <3

    Es ist so wichtig, die Welt für das Thema zu sensibilisieren!
    Danke fürs teilen dieses Videos liebe @Raya

  • bearbeitet 19. August

    Ja, danke @Raya, habe gerade den Beitrag geschaut und bin ganz beweecht :-) und wünschte, ich wäre einer der Teilnehmer gewesen, um am Ende dieselbe Verbundenheit spüren zu können.

    Ich glaube, ich verstehe, was du meinst mit es fehlte dir etwas mehr Eingehen auf intensives Fühlen. Aber es ist halt auch schwierig, in so einem Beitrag alle Aspekte des Spektrums zu beleuchten. Aber toll, dass es mehr solcher Beiträge zu werden scheinen und danke fürs finden und teilen! Tatsächlich habe ich mich in der letzten Zeit gefragt, wie der aktuelle Forschungsstand ist. Ich möchte gerne aus der Rechtfertigungsschleife raus, wenn ich Dinge anders wahrnehme und verarbeite als andere.. das allgemeine Bewusstsein dafür zu schärfen, dass diese Vielfalt existiert, ist wirklich wichtig!

    Oh, ich liebe zelda.. alles tolle Spiele, in jeglicher Auflösung :-D

  • Da melde ich mich bei dem Thema doch auch mal!

    @Enjoythesilence Danke für die Einblicke in den Kongress! Das mit dem "Dinge durchlassen" ist ein interessanter Ansatz - und jetzt wo ich so drüber nachdenke hat das bei mir glaube ich auch schonmal besser funktioniert. Vermutlich habe ich in den letzten Jahren durch Negativerfahrungen viele Mauern aufgebaut, die sich schwer wieder einreißen lassen.
    Aber generell versuche ich gerade, mich nicht mehr zu sehr auf die Aufregungen anderer Leute einzulassen... da muss ein "Aha" vielleicht auch einfach mal reichen :).

    Ich glaube, bei mir äußert sich die Hochsensibilität (ich nehme einfach mal an, dass es das ist) - ganz ähnlich wie bei Louise. Unregelmäßige, "plötzliche" Geräusche finde ich besonders schlimm, z.B. - Klimpern mit Geschirr, Türen knallen, plötzliches Schreien, dieses knallende Geräusch beim Fußballspielen. Manchmal habe ich Phasen, da ist es so schlimm dass es sich wirklich physisch so anfühlt, als würde mir jemand auf die Ohren schlagen (naja, Schall ist ja auch physisch) - da helfen zum Glück Ohrenstöpsel :).
    Große Räume in denen es schallt, finde ich auch ganz schlimm - Sporthallen/Schwimmhallen z.B.. Ich erinnere mich daran, dass ich einmal zur Vertretung bei einem Arzt war und der Anmeldungsraum war so merkwürdig groß und schallig, dass ich totale Probleme hatte, die Frau an der Anmeldung zu verstehen...
    Regelmäßige Geräusche beruhigen mich hingegen total (Wenn eine Baustelle regelmäßig laut ist, kann mich sogar das beruhigen), sodass ich beim Arbeiten gerne mal einfach Regengeräusche höre - aber das ist vermutlicht auch nichts Ungewöhnliches (?!).
    Laute Musik ist daher auch kein Problem (Konzerte auch nicht - aber das berichten ja auch einige hier :))

    Gerüche können mich total rausbringen und irritieren - von einigen wird mir auch schnell schlecht, die meisten Parfums finde ich z.B. ganz schlimm. Grelles Licht ist auch nicht unbedingt meins - ich bin immer die, die im Dunkeln hockt und zusammenzuckt wenn die nächste Person, die dazu kommt meint, einfach das Licht einschalten zu müssen :smiley: .
    Mittlerweile leide ich seit ein paar Jahren unter Migräne, wobei ja all diese Sachen noch viel schlimmer werden, ich frage mich gerade, ob das vielleicht auch generell zusammenhängt - da Migräne ja (vermutlich) auch durch Reizüberflutung oder extreme Gefühle (das ist es bei mir meist) hervorgerufen wird.

    Das mit der persönlichen Distanzzone kenne ich auch und wundere mich oft, dass das für andere Leute nicht unangenehm ist. Wenn man sich am Bahnhof (obwohl genug Platz ist) z.B. viel zu nah an mich ranstellt, sodass ich dann schon lieber ausweiche. Aber auch bei Menschen in meinem näheren Umfeld habe ich manchmal das Gefühl, dass die mir viel zu Nahe kommen und mich anstarren, was ich überhaupt nicht haben kann, besonders wenn ich mich gerade auf irgendwas konzentrieren muss. Hilft leider auch irgendwie nicht, das immer wieder zu sagen...

    Auch negative Emotionen/Streitigkeiten Anderer machen mir immer sehr zu schaffen...

    Der generelle Zustand der Welt ja... das versuche ich so gut es irgendwie geht auszublenden. Ich weiß ja auch, dass es niemandem hilft, wenn ich einfach nur "mit leide", deshalb versuche ich einfach, das zu lassen.

    In letzter Zeit merke ich auch, dass ich immer springe, wenn mein Umfeld irgendwie Hilfe braucht und ich selbst darauf achten muss, dass es mir nicht zu viel wird - am besten in Zukunft auch im Vorhinein, nicht erst wenn es eigentlich schon zu spät ist. Im Endeffekt kann man halt auch niemandem mehr helfen, wenn man selbst keine Kraft mehr hat.
    Problematisch ist gerade auch, dass ich das Gefühl habe, niemand in meinem direkten Umfeld versteht mich oder hört mir einfach nur richtig zu. In der Vergangenheit wurde mir oft das Gefühl gegeben, dass wenn ich versuche, mich zu erklären (warum ich halt manchmal einfach nicht mehr kann und mich - vielleicht auch plötzlich - zurück ziehe), dass ich mich anstelle, nur Aufmerksamkeit will (was echt das letzte ist, was ich will) oder da doch "noch irgendwas anderes" sein muss (was auch immer das bedeutet).

    Puh, klingt grade doch schwieriger als geplant - bin aber gerade auch in einer schwierigen Phase ^^.

    Uii, ich liebe Zelda auch! :)
    @Louise: Hast du eigentlich jemanden zum online zocken gefunden? Eigentlich suche ich ja auch jemanden, aber bräuchte auch erstmal nen richtigen PC....
    Mir fehlt gerade auch irgendwie ein "Nerd" in meinem Leben.... :,D

  • bearbeitet 9. Oktober

    Etwas, was mir noch dazu einfällt und wo ich schon einige Zeit drüber nachdenke ist, dass mein Kopf auch allgemein einfach empfindlich ist. Hier mal einige Beispiele:

    Meine Nase läuft sehr schnell und gerne draußen auch dauerhaft wenn es so unter 15° geht und/oder sehr windig ist - bei sehr warmen Essen auch. Eine Sache die ich nie so wahrgenommen habe, weil sie für mich normal war, worauf mich aber immer wieder Menschen ansprechen :smiley: . Ohrenschmerzen bekomme ich unheimlich schnell wenn es kalt/windig ist, generell trage ich gerne Mützen, Kapuzen um meinen Kopf/meine Ohren zu schützen.
    Ich hatte in meiner Jugend/frühen Erwachsenenleben ziemlich viele Zahnwurzelentzündungen - seit einiger Zeit ist nun Ruhe (ist aber auch nicht mehr viel übrig) - dennoch manchmal empfindliche Wurzeln.
    Ich habe teils extrem empfindliche Stellen am Kopf, gerade ums Ohr herum/nahe der Schläfe, sodass es schon weh tut, wenn man nur ganz eben daran kommt, als würde da eben "die Nerven blank liegen". Das ist allerdings nicht immer gleich schlimm und tritt immer mal an verschiedenen Stellen auf. Manchmal wird es auch sehr schnell unangenehm, wenn ich etwas zu lange Kopfhörer oder eine Brille trage.

    Mein damaliger Zahnarzt meinte mal zu mir, dass er vermutet, dass Menschen mit kleineren Köpfen eher Probleme mit z.B. Zahnwurzeln bekommen, weil die Nerven da eventuell teilweise zu eng beieinander liegen. Also so oder so ähnlich... aber es klang für mich irgendwie sinnvoll und ist dann vielleicht ein generelles Problem, was z.B. auch Migräne oder Hochsensibilität auslöst (oder andersrum)?

    Vielleicht auch eine komische Theorie... aber habt ihr auch generell "empfindliche Köpfe"? :neutral:

  • Hallo liebe @Smilla, die Formulierung "mich nicht mehr zu sehr auf die Aufregungen anderer Leute einzulassen" löst grade was bei mir aus, da ich merke, dass mir gerade in letzter Zeit dieses zwischenmenschliche alltägliche Hickhack gefühlt noch länger nachgeht als früher.. werde es mal mit einem innerlichen "Aha.." versuchen, und ob ich dann zumindest schonmal Situationen, die mich nicht direkt betreffen, schneller loslassen kann.

    Zum Übererklären neige ich manchmal auch.. oder ich bin entgegen meiner sonstigen Art aus der Not heraus zu jemandem plötzlich sehr offen, manchmal der falschen Person gegenüber, und komm dann nicht gut mit den Folgen klar.. Gefühlt sehr wenige Menschen verstehen wirklich, wie es sich anfühlt, in bestimmten Settings schnell Energie zu verlieren, und dass es eben kein "sich wichtig machen" ist, sondern man sich selber das auch noch übelnimmt, obwohl man absolut nichts dafür kann.

    Das Kopfthema ist auch meins. Bekam schon zu hören, ich hätte viel Kopfschmerzen, weil ich mir halt um alles einen Kopf mache.. hm.. danke für nix, aber vielleicht auch nicht so ganz von der Hand zu weisen. Der andere Klassiker ist dann der Bauch...

  • bearbeitet 15. Oktober

    Interessante und hilfreiche Beiträge, daher freue ich mich auf weiteren Austausch und bin natürlich gespannt. :blush:

    Was ich im privaten und beruflichen Umfeld gelegentlich erlebe, grenzt an bzw. ist einfach ein Wahnsinn. :#

    Schön für mich selbst zu wissen, dass ich mich wegen und mit der Hochsensibilität definitiv abgrenzen kann bzw. es so versuche zu handhaben, dass es mich möglichst nicht betrifft oder belastet. Mit einer Art Schutzanzug bewege ich mich durch die täglichen Herausforderungen. Das spart Energie und reduziert nicht die Lebensqualität. :)

  • Haha @Eagle - das mit dem Wahnsinn kenne ich nur zu gut. Ich habe in letzter Zeit so oft den Gedanken: "Entweder sind alle anderen verrückt oder ich bin verrückt!" gehabt. Ich finde es wird auch zu häufig einfach aus einer Mücke ein Elefant gemacht und von allen Seiten kommt nur Stress - obwohl ich doch eigentlich einfach nur meinen Frieden will!
    Ich helfe natürlich auch gerne mal - aber ich habe oft das Gefühl, manche Menschen wollen gar keine Hilfe und dann ihre Ruhe sondern lieber einen ewig währenden Schwall an Drama und Aufmerksamkeit :).

    Wie ist dein Schutzanzug denn aufgebaut, wenn ich fragen darf? :smiley:
    Mittlerweile versuche ich mit bei gewissen Dauer-Jammerern einfach stumpft raus zu ziehen.
    "Ich hab das nicht verursacht", "Aha" und dann einfach rausgehen - oder ganz einfach nur schweigend rausgehen (wenn möglich) sind gerade meine liebsten Methoden. Ich will für sowas wirklich einfach nicht mehr meine Energie verschwenden.

  • bearbeitet 15. Oktober

    Wow, das kann ich so gut nachvollziehen. @Smilla Du spricht mir aus der Seele. Wenn ich so im täglichen Wahnsinn, da wäre ich wieder bei diesem Wort, die Situationen und Menschen so beobachte, sehe ich auch viel Stress (und mehr Elefanten als Mücken :o ), was nicht sein sollte. Wo ist die Einfachheit hin?

    Ich habe manchmal den Eindruck, als wenn es ohne ewig währenden Schwall an Drama und Aufmerksamkeit nicht geht. Das hast Du wirklich sehr zutreffend gesagt. :)

    Klar darfst Du fragen. ;) Ich überlege nur, wie ich es am Besten beschreibe. Ich denke, es sind eher die wiederholenden Gedanken, die ich mir immer wieder ins Bewusstsein rufe, wie z.B. "Du bewegst Dich jetzt in die Außenwelt, die laut, egoistisch und teilweise gemein ist, daher, sei Dir dessen bewusst und stelle Dich darauf ein. Denke daran, dass nicht alle Menschen die Du triffst Deiner Natur entsprechen oder sich daran oder an Deiner Person authentisch interessieren. Also lasse Sie gar nicht erst an Dich heran bzw. halte einen gesunden Abstand, um Dich damit nicht angreifbar oder verletzbar zu machen. Sei Du selbst, egal wo Du bist und zeige nicht nach Außen, dass Dir Dein Inneres genügt und die Außenwelt nur Rauch und Schall ist (nicht unbedingt negativ gemeint). Du bist niemandem Rechenschaft schuldig für das was Du bist. Die Außenwelt kann Dir nichts anhaben. Du bist Dir nämlich selbst genug, aber dankbar für alles was Du hast und noch kommen mag.

    Also irgendwie so und weiter, könnte ich die Gedanken fortsetzen, aber denke, dass es schon genügt. :D

    Was mir jedenfalls früher geholfen hat, waren div. Sachbücher zu verschiedenen Themen (Hochsensibilität, Introversion, Psychologie im Allgemeinen) des Lebens und mittlerweile ist es die Philosophie an sich. Daher, so ganz alleine schaffe ich es nicht, mich durch die Welt zu kämpfen, aber das ist wahrscheinlich auch gut so.

    Arbeitest Du an einem Schutzanzug? Um Dich für die Welt immer weiter zu stärken...

  • Manchmal habe ich einfach das Gefühl, die meisten Leute wollen keinen "Frieden" - sie wollen Drama und sie wollen an Dingen festhalten, die ihnen nicht gut tun. Sie wollen von allem immer mehr und merken nicht, dass sie sich damit meist auch mehr Probleme aufhalsen. Und dann komme ich und will "einfach nur meine Ruhe" - und ich glaube das verstehen viele nicht.
    Ich will einfach nur meinen Frieden - Natur genießen, Wandern, Lesen, Dinge lernen, Tee trinken, Kochen, Kultur aufnehmen (und vielleicht auch maaal Musik hören :) - Konzerte mag ich komischerweise wirklich sehr, das scheint hier ja auch oft der Fall zu sein. Ich glaube, das liegt daran, dass ich mich dann wirklich voll auf die Musik konzentrieren kann und all die Menschen dort eher ausgeblendet sind).

    Zurück zum Thema @Eagle:
    Interessant, also wie so eine Art Mantra - sowas ähnliches habe ich mir angewöhnt, wenn ich mal in negativen Erinnerungen festhänge :D .
    Vielleicht kann ich deine Gedanken (vielleicht in etwas gekürzter Form) auch für mich nutzen :).

    Ich bin unsicher, ob mir Sachbücher helfen - ich habe manchmal das Gefühl, je mehr ich mich in das Thema reindenke, desto mehr "igle" ich mich auch ein. Ich bin auch mal eine Zeit lang (für meine Verhältnisse) viel unter Menschen gewesen und das mochte ich auch irgendwie, deshalb bin ich verwirrt - aber ich weiß, dass es mir dennoch schnell zu anstrengend wurde und ich in der Zeit einfach das Privileg hatte, immer spontan kommen und gehen zu können, wie ich wollte.
    Dazu kommt, dass ich in dieser Zeit garkeine Zeit/Energie mehr für Hobbies hatte, diese sozialen Kontakte haben all meine Energie gefressen und letztlich sind eigentlich nicht wirklich Freundschaften davon übrig geblieben. Und danach hatte ich einige Zeit lang das Gefühl, dass ich diese sozialen Kontakte dringend brauche, weil ich nicht wusste, wohin mit mir, als plötzlich alles weg war.
    Jetzt, wo einige Zeit vergangen ist merke ich - je mehr ich alleine bin, desto mehr blühen meine Hobbies wieder auf und ich versuche eher, Menschen zu finden, mit denen ich wirklich Gemeinsamkeiten habe.
    Ist verständlich, was ich meine?
    Also, ich bin einfach unsicher, ob es gut oder schlecht ist, mich zu sehr (alleine) einzuigeln oder ob es wichtig für mich wäre, regelmäßige Kontakte zu pflegen. Aber weil das auch so etwas ist, dass einem von der Gesellschaft als "normal" vorgelebt wird (das mit den Kontakten) ist es für mich auch schwer zu sagen, ob ich das wirklich von mir aus will oder nur denke, dass das "normal" wäre...

    Ähm,... also ja. Momentan arbeite ich eher daran, herauszufinden, ob es für mich eher gut oder eher schlecht ist, mich möglichst weit zurück zu ziehen :smiley: . Aber allermeistens fühlt es sich gut für mich an.

  • @Smilla

    Wenn du dir unsicher bist, ob es besser wäre, dich einzuigeln oder doch eher unter Menschen zu gehen (weil dies von der Gesellschaft so vorgelebt wird)
    wäre es vielleicht eine Idee - entgegen deiner Sorge, dass Sachbücher dich noch weiter vom Außen entfernen - aber doch einmal eines der Bücher von Kathrin Sohst zu lesen. Sie schreibt wunderbar verständlich über die Thematik Hochsensibilität und die beiden Bücher, die ich bisher von ihr gelesen habe, waren mir ein Augenöffner.

    Hier ein paar Inspirationen für die Lektüre:
    https://forum.introvertiert.org/discussion/97/standardwerke-der-introvertierten-ratgeberliteratur#latest

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