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Missverständnisse

Ich möchte mich gern einmal mit euch über ein Thema austauschen, was eigentlich in bereits bestehenden Threads mitschwingt.
Hier aber noch einmal extra betrachtet werden soll.

In letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, wie schnell doch Missverständnisse im (täglichen) Miteinander auftreten können.

  • Weil man eine Information voraussetzt, die der andere jedoch nicht hat.
  • Man aneinander vorbeikommuniziert.
  • Sich die nötige Zeit für ein gutes Gespräch nicht nimmt.
  • Zeitdruck besteht, weshalb man vielleicht nicht so gut zuhört - auch, was vielleicht zwischen den Zeilen mitgeteilt wird.
  • Rückzug, aus Sorge, den anderen zu überlasten.
  • stiller Rückzug, weil man selbst überlastet ist.

Die Gründe sind vermutlich so vielseitig, wie alle von uns individuell.

Mein Problem ist oftmals, dass ich "schwer aus meinem Kopf rauskomme". Ich denke den Tag (und derzeit leider auch nachts) über so viele Begebenheiten nach, schmiede Pläne, arbeite Ideen aus. Mit mir allein. Mein Umfeld bekommt davon glaube wenig bis nichts mit.
Weil ich manchmal nicht weiß, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll und wann der richtige Zeitpunkt ist, dies zu tun.

Die nötige Zeit, andere mit in die eigene Gedankenwelt zu nehmen, könnte vermutlich vorbeugen, nicht zur Projektionsfläche zu werden?
In einem Gespräch nochmals nachfragen, wie der andere etwas gemeint hat. Oder eine kurze Zusammenfassung zu geben, was bei einem selbst angekommen ist. Erscheint mühsam, könnte aber vielleicht helfen?

In letzter Zeit übe ich mich in dem Vorhaben: "erst mal so konkret, wie es geht."
Was leider nicht immer gelingt, doch ich merke dann relativ bald, dass mein Gegenüber wenig bis keine Geduld hat, meinen Ausführungen zu folgen, sollten Ausführungen mal wieder etwas mehr Zeit benötigen :smile:

Nicht hilfreich erscheint für mich, die verschiedensten Mittel der modernen Kommunikation zu nutzen. Da ist mir schon aufgefallen, es ist besser, wenn man möglichst bei einem Medium bleibt - neben "live und in Farbe". Sonst scheint einiges erst einmal ins Leere zu laufen.

Einen konkreten Fall habe ich derzeit nicht. Mir fällt nur immer wieder auf, wie schnell es zu Mißverständnissen kommen kann und dass es hilfreich ist, diese so rasch wie möglich aus dem Weg zu räumen. Gut, wenn einem das Gegenüber grundsätzlich wohlgesonnen ist :)

Fühlt ihr euch öfter mißverstanden und wie geht ihr damit um?

Kommentare

  • danke für das thema, @Enjoythesilence
    beim lesen habe ich gemerkt, dass ich für mich einen kleinen unterschied mache zwischen "missverstanden" und "nicht verstanden".
    ersteres ist bei mir eher, wenn ich etwas gesagt habe / vermitteln wollte, es beim gegenüber aber nicht richtig angekommen ist. das passiert mir hin und wieder v.a. auf der inhaltlichen/fachlichen ebene. aber das gute ist, dass ich eigentlich ein recht gutes gespür dafür habe, wenn dieser fall eintritt, so dass ich dann nochmal nachhaken oder ggf. auch korrigieren kann. und: ich frage auch wirklich oft sehr bewusst nach, ob mein gegenüber mir folgen konnte, angesprochene dinge zuordnen kann, auf welchem stand jemand ist usw. das hilft sehr viel, v.a. bei der von dir angesprochenen kategorie "Weil man eine Information voraussetzt, die der andere jedoch nicht hat".
    auch wenn sich andere unterhalten, geht es mir oft so, dass ich merke, wenn sie aneinander vorbeireden. ich klinke mich dann ein und sage sowas wie: "ich glaube, x meint das und das, aber kann es sein, dass du, y, eher dieses und jenes meinst?" mein eindruck ist, dass das zumindest oft hilft, bewusst über das selbe zu sprechen bzw. diese grundvoraussetzung überhaupt erst herzustellen.

    meine zweite kategorie des "sich nicht verstanden fühlen" ist für mich eher auf der persönlichen, vielleicht emotionalen ebene. da spielt eines meiner lieblingsthemen (ironie), dem bedürfnis nach zugehörigkeit, mit rein. da finde ich es auch deutlich schwieriger, etwaige konflikte bzw. abweichungen zu beseitigen. gleichzeitig habe ich über die zeit aber auch gemerkt, dass es mir an manchen stellen den aufwand gar nicht mehr wert ist, für verständnis zu kämpfen. die gründe dafür sind unterschiedlich; sei es weil die positionen so grundlegend verschieden sind, ich unglaublich weit ausholen müsste, weil man sich schlicht und ergreifend zu wenig kennt oder weil mir die person auch gar nicht wichtig genug ist, um mich auf eine so tiefgehende auseinandersetzung einzulassen.
    bei menschen, die mir wichtig sind, spreche ich dinge schon an, wenn ich das gefühl habe, etwas ging in die falsche richtung. vor ein paar wochen erst hab ich ein gespräch gesucht, das ich in etwa so eröffnet habe: "nach unserem gespräch gestern hatte ich das gefühl in einer schublade zu stecken, in die ich meiner meinung nach nicht hingehöre. können wir da nochmal kurz zusammen drauf schauen?"
    in summe war es ein sehr guter austausch auf augenhöhe und hat glaube ich beiden seiten geholfen, dinge anders/richtig einzuordnen.
    meine herausforderungen dabei sind i.d.r.: meine eigenes bedürfnis nach klärung wichtig genug zu nehmen und die zeit dafür einzuräumen. ein thema im nachhinein nochmal aufzugreifen ist mir früher recht schwer gefallen. mittlerweile funktioniert das aber ganz gut. als kleine brücke finde ich hilfreich: in der situation oder direkt danach ein kurzes zeichen zu geben. sowas in der art wie "für mich passt da grad was noch nicht. ich kann dir noch nicht genau sagen, was. gib mir mal ein bisschen zeit, evtl. komm ich dazu nochmal auf dich zu." mehr braucht es dann auch gar nicht. in meinem kopf (bauch?) isses noch konfus, also hab ich mich von dem anspruch verabschiedet, für den anderen konkreter sein zu müssen. trotzdem fühle ich mich i.d.r. gut damit, ein kleines signal zu geben, dass da für mich grade noch was ungeklärt ist. und mit einem "vielleicht komm ich nochmal auf dich zu" setze ich mich zumindest nicht unter druck, unbedingt nochmal drauf eingehen zu müssen. wenn mir danach ist, gut, wenn nicht und ich es für mich selbst bereinigen konnte, umso besser ;)

    "live und in farbe" brauche ich dagegen nicht. schreiben taugt zum beseitigen von missverständnissen i.a.r. nur sehr bedingt, da würde ich zustimmen. aber ein telefonieren z.b. ist für mich absolut ausreichend. manchmal sogar einfacher, wenn ich den anderen nicht unbedingt ansehen muss dabei bzw. eher noch: ich mich nicht auch noch beobachtet fühle. das schafft mir privatsphäre und gefühlt mehr luft, um mich zu sortieren. zeit und raum - etwas, mit dem ich mich manchmal schwer tue, mir zu nehmen, wenn die rahmenbedingungen für mich nicht ideal sind.

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