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Schubladen sind für Kommoden

Es klang im Forum schon einmal an, dass die Welt und die Sicht auf diese sich langsam aber sicher verändert. Gesellschaftliche Normen werden hinterfragt, Menschen haben glücklicherweise die Möglichkeit, auf ein selbstbestimmteres Leben, als dies noch vor Jahrzehnten möglich war.

Zu diesem umfassenden Thema bin ich über eine für mich interessante, wie auch unterhaltsame Podcastfolge von SWR1 gestolpert

(man kann wohl nur alle Folgen verlinken. Gemeint ist die Folge vom 18.5.2022 mit Avi Jakobs.)

Vielleicht habt ihr Spaß daran, reinzuhören und hier eine Diskussion zu beginnen - z.B. darüber, ob Männer Röcke tragen sollten, wenn sie denn möchten, oder ob es immer noch selbstverständlich sein sollte, als Mann für eine Frau im Lokal Essen und Getränke zu bezahlen. Und wie (in der Zukunft) das Zusammenleben einer Familie und in einer (Paar)-Beziehung aussehen könnte. Gerade auch für Introvertierte, denen ihre Rückzüge und Selbstständigkeit zum Wohlbefinden hilfreich sein können.

Außerdem eine sehenswerte Doku der ARD zum Thema.

Ich freue mich auf rege Diskussion :)
Enjoythesilence

Kommentare

  • Omnipräsent irgendwie das Thema, also zumindest für mich.

    Leidenschaften, Vorlieben, Talente, Neugier und Toleranz sollten doch einen großen Teil unseres Lebens bestimmen und nicht Konventionen und Normen.

    Was sagt es schon groß über mich aus, welche Kleidung ich trage? Gerade Geschlechterrollen teilen Menschen in zwei Gruppen auf. Welcher Mensch passt schon genau in diese Schubladen?

    Erst letzte Woche war meine Oma und meine Mutter völlig geschockt, als die Frau meines Cousins sagte, ihr Mann kümmert sich um die Kommunion der Tochter. Er hat das Kleid und die Schuhe mit ihr gekauft, bastelt mit ihr die Kerze usw. Ich fands total süß und die beiden machten ihr Vorwürfe, wie man sich nicht für die Kommunion der eigenen Tochter interessieren könne. Da musste ich auf der Heimfahrt erstmal mit meiner Mutter schimpfen, wie sie da so altmodisch denken kann. Männer nehmen sich Elternzeit oder bleiben ganz bei den Kindern zuhause, während Frauen arbeiten gehen. Machen selbstverständlich den Haushalt und schicken ihre Töchter zum Eishockey und wir machen eine große Welle wegen einer Kommunion?
    Mama hat's dann eingesehen aber dieser Reflex, erstmal "Oh mein Gott" zu rufen, ist einfach allgegenwärtig.

    Jeder sollte sich doch verwirklichen dürfen. Ob das jetzt ein Hobby ist, Nagellack oder ein Rock.

    Was sagt es denn über mich aus, wenn ich mich einfach darüber freuen kann, wie vielseitig unsere Welt ist?

  • Zitat @soultattooed

    Leidenschaften, Vorlieben, Talente, Neugier und Toleranz sollten doch einen großen Teil unseres Lebens bestimmen und nicht Konventionen und Normen.

    Leider ist in den Köpfen der Menschen noch viel zu sehr das, was sich gehört im Vordergrund als dass, was ein Gegenüber sich wünscht und bevorzugen würde.

    Ich wurde letzte Woche in den Urlaub verabschiedet, auf eine Art und Weise, auf die ich gut hätte verzichten können. Rufen und winken aus der Ferne. Weil man offenbar schon erkannt hat, dass ich nicht der Knuddeltyp bin ;)

    Am allerliebsten wäre mir persönlich gewesen, still und leise verschwinden zu können. Und bestimmte Menschen eine Weile nicht hören, sehen (und riechen) zu brauchen. Aber es gehört sich ja so, dass man einen schönen Urlaub wünscht - auch wenn man sich sonst wie eine giftige Schlange gebärdet. Das passt für mich einfach nicht zusammen.

  • Was ist das nur mit Kollegen und dem Abschied in den Urlaub? @Enjoythesilence :wink:

    Nicht riechen zu brauchen

    klingt allerdings mega fies :open_mouth:

    Ich bin ja der Meinung, dass man sich bei der Arbeit zumindest professionell verhalten könnte. Nicht jeder Kollege muss ein Freund sein aber Höflichkeit müsste ja wohl drin sein oder? Falsche Höflichkeit ist mir erstmal schnuppe, da kommt man meist schnell dahinter aber Mobbing oder schlechte Manieren haben unter Kollegen nichts zu suchen.

  • Danke für dein Mitgefühl @soultattooed

    Die Arbeitswelt scheint mir immer mehr die größte „Spielwiese“ für das eigene Ego zu sein. Und je kleiner das in Wahrheit ist, umso schlimmer.

    Falls meine Gedanken hier gleich ein wenig off-topic wandern sollten, entschuldige ich mich schon einmal im Voraus ;)

    Ich lese derzeit ein Buch mit dem vielversprechenden Titel: Das Wunder der Wertschätzung

    Und kam vorhin zu den Zeilen:

    Vielen ist nicht bewusst, dass nur Menschen mit gutem Selbstwert in der Lage sind, anderen Anerkennung und Respekt entgegenzubringen, und dass durch eine wertschätzende Haltung die eigene Sicherheit und damit der Selbstwert steigen. Mit anderen Worten: wertschätzendes Verhalten setzt Selbstsicherheit, persönliche Größe und eine gewisse Souveränität voraus. Etwas zugespitzt könnte man sagen: eine wertschätzende Person ist selbst eine Respektsperson, vor allem wegen ihrer wertschätzenden Haltung.

    Auf mein Beispiel mit dem Urlaub gemünzt:

    Ich kann perfekt darauf verzichten, nur weil es zum guten Ton gehört, von Menschen in den Urlaub verabschiedet zu werden, die mich die übrige Zeit eher nicht mit dem nötigen Respekt behandeln, weil ihnen ihr Ego im Weg steht. Und sie ihr Ego mit der Urlaubsverabschiedung weiter in den Vordergrund schieben.

    Hier scheint der letzte Satz des Zitates nicht zu greifen, weshalb ich einmal in mich gehen werde und über die Erkenntnis an anderer Stelle erworben nachdenke, dass die Menschen, die am garstigsten zu anderen sind, die meiste Liebe nötig hätten.

    In dem Fall Respekt.

    Welchen ich glaube, meinem Umfeld entgegenzubringen - doch es mag sein, dass da jeder eine andere Definition von hat, auch, wie viel Respekt er entgegengebracht bekommen möchte.

    Ich hätte mir in dem Urlaubsbeispiel gewünscht, dass meine persönliche Vorliebe, still und heimlich in den Urlaub zu verschwinden, respektiert wird.

    Da schließt sich ein wenig der Kreis zur individuellen Behandlung eines jeden. So hoffe ich.

    Darum ist Austausch so wichtig. Schließlich kann man Menschen nur vor den Kopf schauen. Doch wenn man sich schon ein paar Jahre kennt und mit der nötigen Empathie..

    Nun ja. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
    Das eigene Ego etwas zur Seite, klare Worte, Geduld und Wohlwollen.

    Damit kommt man vermutlich schon relativ weit.

  • Danke @soultattooed

    Jeder sollte sich doch verwirklichen dürfen. Ob das jetzt ein Hobby ist, Nagellack oder ein Rock.
    Was sagt es denn über mich aus, wenn ich mich einfach darüber freuen kann, wie vielseitig unsere Welt ist?

    Genauso ist es! Und niemandem steht es zu, sich darüber lustig zu machen!

  • Von "lustig machen" bin ich jetzt mal noch überhaupt nicht ausgegangen @Feykir . Einfach nur davon, etwas außerhalb der Norm zu tun/tragen/sagen.

    Wobei sich lustig zu machen wohl auch "nur" eine Form davon ist, Dinge zu verarbeiten, die man nicht einordnen oder verstehen kann. Eine ungute Form aber manche Menschen überspielen so ihre eigene Unsicherheit denke ich.

  • Eigentlich geht es in dem Video um Autismus und die Herausforderungen damit.
    Doch je weiter die Diskussion unter den Beteiligten voranschreitet, umso mehr lassen sich für mich Denkanstösse und Argumentationshilfen finden, die anregen, außerhalb der Box/Schublade zu denken.

    Vor allem auch interessant die Unterhaltung über die Herausforderungen (mit Autismus) in der Arbeitswelt (um Minute 25 herum).

  • Was mir gerade zum Thema Schubladen noch spontan einfällt ist: Haare

    Finde z.B. dass sehr viele Männer mit langen/längeren Haaren total gut aussehen - dennoch ist das etwas, was scheinbar zumindest immer wieder belächelt oder zumindest irgendwie angesprochen werden muss, weil es "besonders/anders" ist. Mich langweilts total wenn ich das Gefühl habe, alle Männer haben irgendwie die gleiche Frisur :smiley: .
    Und andersrum halt mit Frauen (obwohl es da ab einem gewissen Alter "normal" zu sein scheint, kurze Haare zu haben?!).
    Was mir gerade ein bisschen sauer aufstösst ist, dass ich mitbekomme, wie sehr meine kleine Nichte ihre Haare stören, weil die beim wilden Spielen ständig im Gesicht hängen und man die (Haare) einfach nicht bändigen kann. Ich denke die ganze Zeit, wie viel einfacher es für sie wäre, wenn die Haare einfach kurz wären. Aber geht nicht - weil Mädchen. :neutral:

    Ich persönlich mag meine langen Haare (meistens), weil sie mich vor Kälte und vor Sonne schützen, weil ich mich dahinter verstecken kann und ich sie (meistens) auch gut unter Kontrolle habe. Und ich finde es auch schön - aber bei (den meisten) Männern halt auch :smiley: .

    Und dann fällt mir immer wieder auf, dass dieses Klischee besonders in SciFi-Filmen/Serien bestehen bleibt. Also Frau mit kurzen Haaren - ok, wenn sie mehr so "bossy" ist - aber Mann mit langen Haaren, das ist zu viel Fortschritt! :smiley:

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