Nicht weglaufen, sondern konfrontieren. Es kann sich lohnen.
Vorausgesetzt, man hat ein lernwilliges Gegenüber 😉
Ich mache immer mal wieder die schöne Erfahrung, dass sich zwischenmenschliche Schwierigkeiten, hervorgerufen durch charakterliche Unterschiede, mit Geduld und Ausdauer durchaus lösen lassen können.
Und ich möchte euch gern an Folgendem teilhaben lassen: lange Jahre bin ich ausgewichen, wenn ich den Eindruck hatte, auf Granit zu beißen. Jedoch stelle ich in letzter Zeit erfreulicherweise fest, wie lohnenswert es sein kann, ein Miteinander immer wieder zu versuchen und nicht wegzulaufen (um den Weg des geringeren Widerstands zu gehen).
Man selbst zu sein, zu sich und seinen Schwächen (und Stärken!) zu stehen und den Anderen daran teilhaben lassen.
Dessen Stärken sehen.
Das kann mühsam sein, bei einem Gegenüber, das anders tickt, als man selbst. Es ist aber auch ein schönes Gefühl, wenn man feststellt, der Andere gibt sich Mühe zu verstehen.
Auf ein besseres Miteinander!
Enjoythesilence
Kommentare
Wow, wie aktuell diese Zeilen momentan wieder sind!
Angefeuert durch die Wiederentdeckung der Seite mit den 16 Persönlichkeitstypen und der Erkenntnis, vielleicht selbst zu den Mediatoren zu gehören, versuche ich in letzter Zeit noch mehr als sonst, achtsamer in Gesprächssituationen zu sein. Vorausgesetzt man läßt mich.
Es kann mitunter schwierig sein, verschiedene Sichtweisen aufzuzeigen und diese nicht gleich als eigene, feststehende Meinung interpretiert zu bekommen. Schnell kann es auch passieren, dass man als negativ eingestellt beim Gegenüber ankommt. Um dies möglichst zu vermeiden, finde ich es wichtig, man nimmt sich die Zeit zum Austausch.
Wundervoll, wenn man auf verständige Menschen trifft. Die, was ich auch wichtig finde, ihr Ego nicht zu weit vor sich hertragen. Und durchaus offen für andere Sichtweisen sind. Das kann so bereichernd sein!
Wenn ihr Lust habt, den Persönlichkeitstest einmal für euch auszufüllen oder mehr über eure Mitmenschen zu erfahren, hier geht es zum passenden Thread.
Ich finde es tatsächlich gerade spannend, mir die Beschreibungen der 16 Persönlichkeitstypen durchzulesen und zu überlegen, wen ich kenne, der oder die so ähnlich ist.
Huhuuu liebe @Enjoythesilence
Darf ich Dein Thema vorsichtig aufgreifen und eine heikle Frage in den Raum stellen?
Wie die richtigen Worte finden, um ein sehr sensibles und heikles Thema anzusprechen?
Es geht um "Präsentismus" - krank zur Arbeit zu gehen...
Jeder ist ja für sich selbst verantwortlich und jeder entscheidet selbst, ob man arbeitsfähig ist oder eben mal nicht. Soweit so gut...
Knifflig wirds dann, wenn es sich z.B. um eine Erkältung handelt... es besteht ja das erhöhte Risiko, diese an die Kollegen weiter zu tragen. Ob sie nun wollen, oder nicht... und genau das ist der Punkt, der in mir arbeitet.
Wie spreche ich einen Kollegen an, wenn dieser erkältet bei der Arbeit erscheint (schniefend, krächzend und hustend) - sich wahrscheinlich arbeitsfähig fühlt oder sich zumindest verpflichtet fühlt... aber auch andere damit einfach mit reinzieht...
Hinzu kommt noch: Arbeitsplatz im Gesundheitswesen - bei uns im Haus sind erkältete Patienten verpflichtet, FFP2 zu tragen. Mitarbeitende eigentlich auch... doch selbiger Kollege hat sich da wohl ausgeklammert...
Das Ende der Geschichte: ich sitze nun mit Fieber und dem ganzen weiteren Anhang seit gestern "im Off". Und es arbeitet in mir... diese bohrende Frage an mich selbst: "Warum hab ich nicht den Mut gehabt, das Thema vorsichtig anzusprechen???"
Verhindern hätte ich es vielleicht nicht können - aber alles wortlos hinzunehmen ist auch keine Alternative...
Oder?
Liebe @wind_und_wellen
tatsächlich ist das hier unser Thema, das ich nur eröffnet habe und natürlich darfst du es aufgreifen
Dies gleich vorweg: nächstes Mal solltest du in jedem Fall etwas sagen. Und ich würde da nicht einmal vorsichtig an den Kollegen herantreten, sondern bestenfalls relativ deutlich werden.
Präsentismus
Wie ich es kenne und hasse..
Man sollte eigentlich davon ausgehen, dass ein erwachsener Mensch weiß, wann er noch arbeitsfähig ist und wann nicht. Was manche ja schon bei nicht ansteckenden Krankheiten gern einmal ignorieren, nämlich, dass es ihnen möglicherweise schneller wieder besser geht, wenn sie sich ein paar Tage schonen (würden).
Bei ansteckenden Krankheiten hört der Spaß dann ja wohl eindeutig auf.
Ich hatte tatsächlich vor Weihnachten noch das Angebot, wenn man ihn brauchen würde, könnte der Kollege zum arbeiten kommen. Meine Antwort war offenbar deutlich genug, dass er besser zu Hause bleiben solle und es tatsächlich auch blieb.
Ich schätze mal, man kann niemandem verbieten, auch noch mit dem Kopf unterm Arm zur Arbeit zu kommen. Das Problem ist halt eine vermutlich längere Heilungsdauer, es können Fehler passieren (die auch teuer werden können) und man steckt unter Umständen weitere KollegInnen an.
Das war glaube mein Argument gegenüber meinem (arbeitseifrigen) Kollegen:
Besser, er bliebe zu Hause, sonst wäre der Laden in der kommenden Woche komplett zu, als zumindest von 2 Mitarbeitern beträut
Huhuuu liebe @Enjoythesilence
Lieben Dank für Deine deutlichen Worte
Ich sehe es ja so ähnlich - wem nutzt es denn, krank zur Arbeit zu kommen? Egal ob infektiös oder nicht!
Lieber schnell reagieren und dem Körper die nötige Zeit zur Regeneration zu geben.
Das ist ja auch so ein "Ding" der heutigen Zeit - alles abkürzen zu wollen...
Geht nur nicht immer!
Tja, dann werde ich mal in mich gehen, wie ich das verbalisieren werde... wenn ich wieder arbeitsfähig bin!
Und weils so schön ist, noch eine Thematik: wie konfrontiere ich Hunde haltende Personen, ihren Hund doch bitte bei sich zu halten?
Kennt ihr wahrscheinlich: Draußen, passables Wetter - man ist unterwegs. Egal ob joggend, walkend oder wandernd. Oder einfach spazieren gehend.
Und plötzlich ist da ein Hund - frei laufend.
Vielleicht noch direkt auf einen zusteuernd...
By the way - hatte ja selbst viele Jahre große Hunde und es war für mich damals schon ein No-Go, die Hunde einfach so an anderen Leuten vorbei gehen zu lassen. Wenn Leute in Sicht waren, dann hab ich die beiden sofort zu mir gerufen... keine Diskussion!
Tja - und was erlebe ich in letzter Zeit?
Wenn ich die Passanten aus der Ferne bitte, den Hund doch bitte zu sich zu rufen, darf ich mir noch dumme Kommentare anhören...
Hm - ich hab als ehemalige Hundehalterin eben leider schon die ein oder andere grenzwertige Situation erlebt. Von einem kleinen Wadenbeißer tatsächlich in meiner Wade hängend, ganz abgesehen...
Tja - auch so ein Ding... konfrontieren oder weglaufen?
Begegnungen mit nicht angeleinten Hunden kenne ich.
Mein Eindruck ist tatsächlich, dass ich da mit meiner eigenen Haltung bereits sehr viel ausrichten kann. Die meisten Hunde sind friedfertig mir gegenüber, doch ich habe einmal einen allzu anhänglichen Vierbeiner auffordern müssen, „wegzugehen“/abzuhauen.
Die Sache steht und fällt oftmals mit den Haltern. Die meisten davon treffe ich öfter und kann die Situation dadurch einschätzen. Grundsätzlich sehe ich Hunde als meine Freunde. Ist der Hund (auf den ich zuerst achte) entspannt, ist es der Halter meist auch.
O.k. was aber tun, wenn die Halter unentspannt auf eine freundliche Bitte deinerseits reagieren? In dem Fall würde ich vermutlich den Weg des geringeren Widerstandes wählen und die Straßenseite wechseln
Hmmm... auf einem Weg im Wald wirds etwas schwierig, die Seite zu wechseln...
Ich bleibe dann bewusst stehen und gehe an den Rand... manche verstehen das Signal - aber den meisten ist es egal
Was genau stört dich daran, wenn die Hunde nicht an der Leine gehen? Vielleicht liegt darin die Lösung @wind_und_wellen
Huhu
Wir haben in der Familie einen sehr lieben Schweizer Schäferhund. Auf manchen Gassirunden oder Wanderungen lasse ich sie von der Leine, schaue aber, dass möglichst keine Menschen in unmittelbarer Nähe sind, da ich sehr gut nachvollziehen kann, dass nicht jede Person einen Hund zu nah an sich haben oder gar streicheln wollen würde. Sie ist natürlich sehr lieb, daher eher zugänglich und über neue Bekanntschaften stets erfreut. Aber hier entscheidet immer die Person gegenüber, ob ein Kennenlernen erwünscht ist.
Anderen Hunden, die insbesondere Bellen, schenkt sie hingegen keine Beachtung und bellt nur selten kurz zurück. Was ich damit sagen möchte? Bisher hatte ich den Eindruck, dass nur aggressive Hunde von den Haltern an der Leine gelassen werden, sprich, kommt Dir doch mal ein frei laufender Hund entgegen oder ist in der Nähe, gilt eine wichtige Regel; keine Angst zu zeigen. Ist der Hund doch vor Dir, keine großen Schritte zurück und im Falle der Fälle einfach laut "Halt" oder "Aus" rufen. Aber in der Regel tun diese Hunde nichts.
Liebe Grüße
Eagle
Ähm... warum ich es etwas ungeschickt finde, wenn ein freilaufender Hund auf mich zukommt, hatte ich doch schon in meinem ersten Beitrag dazu geschrieben...
Konkret heißt es: ich möchte nicht mehr von fremden Hunden angesprungen oder angesabbert werden. Geschweige denn gebissen werden. Oder wenn ich als Joggerin unterwegs bin, angekläfft oder attackiert werden.
Ich hab einfach keinen Bock mehr, dass es soweit kommt.
Wo ist das Problem, dass ein Hundehalter den freilaufenden Hund kurz zu sich holt, bevor etwas passiert?
Er muss ja nicht angeleint sein, aber wenigstens unter seinem direkten Einfluss.
Es sind zum Glück Einzelfälle - die meisten Hunde, die mir begegnen, sind (vorschriftsmäßig, im Wald) angeleint bzw. direkt beim Halter.
Allerdings reicht es so langsam...
Danke @wind_und_wellen
Jetzt kann ich deine Position noch besser nachvollziehen.
Ist es dann aber nicht viel mehr das Verhalten der Hunde, das dich stört?
Es ist traurig, wenn Halter ihre Vierbeiner nicht im Griff haben und dazu noch so ignorant sind, die Hunde nicht einfach bei sich zu halten oder zumindest zu sich zurück zu rufen.
Was ich deinen Zeilen entnehme, ist es mühselig, an dem Verhalten der Menschen, die dir beim Joggen begegnen, etwas zu ändern. Das hast du ja bereits versucht.
Vielleicht könnte die Lösung darin liegen, stattdessen mit den Tieren zu kommunizieren?
So oder so wird es vermutlich zu einer Konfrontation kommen, wenn manche Halter Einmischung in „ihre Erziehung“ nicht ertragen können.
Doch es geht ja darum, dass du von fremden Hunden nicht mehr belästigt wirst.
Vielleicht magst du mal versuchen, dem nächsten Hund, der auf dich zugerannt kommt, deutlich deine Grenze zu zeigen?
Huhu @wind_und_wellen
Ich kann Dich gut verstehen. Das ist auch ein Grund, warum ich die Hündin meiner Schwester nur dann frei laufen lassen, wenn ich weiß, dass keine Menschen in der Nähe sind. Aber das hatte ich glaube ich schon geschrieben.
Ich war die letzten Jahre viel unterwegs, ob mit dem Fahrrad, zu Fuß oder auf regelmäßigen Jogging-Runden, kommt doch immer wieder eine Situation, dass ein frei laufender Hund meine Aufmerksamkeit möchte. Da hilft nur, möglichst zu ignorieren und sich der Situation irgendwie zu entziehen.
Vielleicht hilft es aber ebenfalls, die eigene Sichtweise zu diesem Thema zu ändern, um damit besser umgehen zu können, also in etwa so:
Ich gehe jetzt joggen und werde wahrscheinlich hier und da auf Halter treffen, die den Hund entweder nicht an der Leine haben oder denken, dass der Hund doch eh nichts tut und sich ruhig nähern darf, es liegt aber nicht in meiner Hand, die Halter oder Hunde umzuerziehen, daher schenke ich dem möglichst keine Beachtung.
Vielleicht ein weiteres Beispiel, um besser zu verdeutlichen, was ich mit dieser Sichtweise meine.
Ich möchte nach einem anstrengenden Tag unbedingt am Abend ins Schwimmbad, um meine Ruhe zu haben und zu entspannen. Wenn ich nun vorher mich daran erinnere, dass dort möglicherweise Kinder sein werden, die dann toben oder einfach sehr laut sind, wird es mich in dem Moment vor Ort dann nicht mehr betreffen bzw. stören, weil ich ja wusste, dass so eine Möglichkeit sein kann und ich es aber auch genau so nicht beeinflussen kann.
Ich hoffe für Dich, dass Du da einen guten Mittelweg finden wirst, um trotzdem Spaß in der Natur zu haben, egal was kommen mag. Liebe Grüße, Eagle
Huhuuu zusammen
Lieben Dank für Eure liebevollen und unterstützenden Worte
Nach den langen Jahren als Hundehalterin kann ich folgende Erkenntnisse in den Raum stellen:
Komplizierte Kiste. Und nicht jeder Hund bzw. sein Halter ist "doof". Die meisten verhalten sich sozial. Zum Glück!
Ich möchte mir auch ehrlich gesagt keine Gedanken machen, wie ich mich verhalten müsste, damit ein Hund nicht auf mich zugerannt kommt.
Wenn es um tieferliegende "Ebenen" geht, dann geht es wirklich um Grenzen setzen. Verteidigen. Mal die eigenen Stimme erheben und laut werden - also nicht so, wie davor: alles brav erdulden und schlucken.
Das Problem bei Hunden ist nur: nicht jeder ist gleich. Manche lassen sich durch Gestik und Mimik durchaus in ihre Grenzen weisen. Manche fassen das als Spielaufforderung auf...
Wie gesagt: als ehemalige Hundehalterin habe ich leider viel zu viele Erfahrungen gemacht. Eben auch blutige... oft werden Hunde verniedlicht. Es sind und bleiben Hunde, die im schlimmsten Fall zubeißen.
Und ich habe es zwei Mal erlebt, wie es ist, wenn ein Hund im "Blutrausch" nicht mehr loslässt. Das prägt!
Hunde sind und bleiben Hunde. Auch ein kleiner süßer weißer Puschelhund kann im Falle eines Falles zubeißen.
Bitte nicht so verstehen, dass ich in Erwartung eines "Angriffes" lebe. Nein - ich gehe jedes Mal frei und freudig los.
Was mich eben in den entsprechenden Fällen so sprachlos macht: diejenigen Halter kümmern sich einen "Dreck" um das, was ihre Hunde so anstellen. Stattdessen werden eben die Spaziergänger beschuldigt so nach dem Motto: was gehste denn in den Wald. Du weißt doch, dass der für Hunde reserviert ist...
Verkehrte Welt.
Zum Glück nur Einzelfälle - und hoffentlich bleibt ein größerer Zwischenfall aus...!!!
@wind_und_wellen
Es tut mir immer noch leid zu lesen, dass du weit weniger positive Erfahrungen mit Hunden gemacht hast, als ich sie gewohnt bin. Und dabei trotzdem noch jedes Mal frei und freudig los gehst. Das finde ich letztendlich bewundernswert und wünsche dir, dass die Begegnungen mit Vierbeinern und ihren Haltern künftig weit positiver verlaufen und größere Zwischenfälle künftig ganz ausbleiben.
Liebe @Enjoythesilence und lieber @Eagle
Danke für Eure mitfühlenden und aufbauenden Worte
Quantitativ gesehen liegen weit mehr positive Erfahrungen mit Hunden vor. Zum Glück.
Das, was eben in solchen Momenten des unfreiwilligen Kontakts aufplöppt, ist die Qualität der negativen Erlebnisse. Eben leider auch mit der Erkenntnis: Wenn früher reagiert worden wäre, wäre es nicht passiert...
Ja, manches kann beeinflusst werden und manches nicht...
Mögen die positiven Erlebnisse überwiegen